Salongespräch mit Dr. Nathalie von Siemens

Vortrag und Diskussion über Werte und Wirkung (nicht nur) innerhalb einer Non-Profit-Organisation.

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Am Abend des 14. Oktober 2015 lud das Bucerius Mentoring-Programm zum Salongespräch mit Dr. Nathalie von Siemens, Geschäftsführender Vorstand und Sprecherin der Siemens Stiftung sowie Mitglied des Aufsichtsrats der Siemens AG. Die promovierte Philosophin hielt zunächst einen lebendigen Vortrag, in dem sie ihre Sicht auf die Non-Profit-Arbeit schilderte und mit Beispielen aus der Siemens Stiftung greifbar machte. Sie begann ihren Vortrag mit der These, dass Unternehmen nicht lediglich eine Verantwortung für sich selbst, sondern insbesondere auch für die Gesellschaft haben. Eine Möglichkeit, diese Rolle ernst zu nehmen sei es, Stiftungen zu gründen.

Die Hauptaufgabe einer Stiftung bestehe nicht nur darin, Geld zu verteilen, sondern auch mutig zu sein: Innovationen voranzutreiben, Probleme anzugehen und sich schwierigen Fragen zu stellen. Die Siemens Stiftung setze sich hier hauptsächlich für den Ausbau der Grundversorgung in Entwicklungs- und Schwellenländern, die Bildung und gesellschaftlich-kulturelle Zusammenhänge ein. Besonders hob von Siemens das internationale Bildungsprogramm "Experimento" hervor, mit dessen Hilfe die Stiftung soziale, ökonomische und politische Wirkungen erzielen möchte. Diese Ziele ließen sich nicht verwirklichen, wenn sie nicht auf klaren Werten basierten.  

In der anschließenden Diskussion, die von Prof. Dr. Uwe Jean Heuser, Ressortleiter Wirtschaft "Die Zeit", geleitet wurde und die er mit kundigen Fragen zu beruflicher Entwicklung und aktuellem Wirken der Stiftungsvorsitzenden eröffnete, stellte sich von Siemens ehrlich und persönlich den Fragen der Teilnehmer.

Dabei plädierte sie besonders für einen stärkeren Austausch zwischen Gesellschaft, For-Profit- und Non-Profit-Unternehmen. Des Weiteren sprach sie sich dafür aus, dass Stiftungen mit dem Staat zusammenarbeiten und nicht ihn belehren sollten.  

Ihre wichtigste Botschaft aber war, dass Werte glaubwürdig machen und Identität schaffen. Egal ob in Bezug auf Firmenkrisen, das persönliche Leben oder den Flüchtlingsstrom: Die Vermittlung von Werten, das Aufbauen von angestrebten Wirkungen auf Werten sei unverzichtbar, um Ziele zu erreichen. Und bitte, so von Siemens abschließend in Richtung Plenum: Auch der Humor ist ein entscheidender Wert, den es zu bewahren gilt. 

Im Anschluss an Vortrag und Diskussion nutzten sowohl Mentoren und Mentees, als auch die weiteren Teilnehmer die Gelegenheit, die vielfältigen Thesen des Abends bei Brezeln und Wein zu vertiefen.

Autor*in

Silas Jansen, Student

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