Weibliche Wege in die Wissenschaft

Am 24. Mai 2017 veranstalteten das Gleichstellungsreferat der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Hamburg, die Bucerius Law School und der Bucerius Alumni e.V. gemeinsam eine Podiumsdiskussion zum Thema „Weibliche Wege in die Wissenschaft“.

Auf dem Podium diskutierten Prof. Dr. Dr. h.c. Katharina Boele-Woelki, die Präsidentin der Bucerius Law School, Prof. Dr. Margarete Schuler-Harms von der Helmut-Schmidt-Universität sowie Prof. Dr. Mareike Schmidt, LL.M. (Tsinghua) und Prof. Dr. Hans-Heinrich Trute, beide von der Universität Hamburg. Moderiert wurde die Debatte von Dr. Paulina Starski vom Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg.

Der Professorinnenanteil in den Rechtswissenschaften liegt deutlich unter dem allgemeinen Schnitt. Nicht einmal jede sechste rechtswissenschaftliche Professur ist weiblich besetzt, obwohl seit 2004 kontinuierlich mehr Frauen Jura studieren als Männer. Die Veranstaltung „Weibliche Wege in die Wissenschaft“ begann mit einer Analyse der bestehenden Hindernisse für Frauen. In einem Videostatement von Prof. Emanuel Towfigh wurde darauf hingewiesen, dass schon im ersten Staatsexamen ein Geschlechtereffekt zu erkennen sei.

Trute und Schuler-Harms forderten, man müsse fachdidaktisch auf eine aktivere Beteiligung von Frauen im Studium hinwirken. Zudem sei besorgniserregend, wie wenige Frauen sich für Promotion und Habilitation entscheiden. Die Ursachen seien vielgestaltig. Auf dem Podium war man sich einig, dass die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher Karriere ein Schlüsselproblem der Geschlechtergerechtigkeit an deutschen Hochschulen sei.

Boele-Woelki betonte, flexiblere Arbeitszeitmodelle und eine größere Planbarkeit seien entscheidend, um weibliche Wege in die Wissenschaft zu ermöglichen. Außerdem wies Schmidt auf die wichtige Rolle von weiblichen Vorbildern und Mentoringprogrammen hin. Erfreulich war, wie gemischt das Publikum zusammengesetzt war. Es fanden sich sowohl Männer wie Frauen im Publikum. Neben Studierenden, Promovierenden, Habilitierenden und Lehrenden von der Bucerius Law School, der Universität Hamburg, dem Max-Planck-Institut und der Fresenius Hochschule waren auch zwei Bürgerschaftsabgeordnete und eine Vertreterin der Behörde für Wissenschaft und Gleichstellung an der Bucerius Law School zu Gast.

Autor*in

Text: Dr. Anika Klafki, Wissenschaftliche Assistentin; Foto: Anne Dienelt

NEWSLETTER

Der "Newsletter der Bucerius Law School" informiert ca. zweimonatlich über Neuigkeiten aus der Bucerius Law School und Termine.

Hamburg