5 Minuten mit: Prof. Jens Prütting

Jens Prütting, Professor an der Bucerius Law School, berichtet im Gespräch von seiner Leidenschaft fürs Medizin- und Gesundheitsrecht #13.

Forschung & Fakultät |

Prof. Jens Prütting ist seit 2021 Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Medizin- und Gesundheitsrecht an der Bucerius Law School. Im Gespräch bei „5 Minuten mit“ berichtet er von der Leidenschaft für seinen Beruf - und warum Mathematik und Jura hervorragend zusammenpassen.

 

DER WEG ZU JURA

Bis zum Abitur wollte Prof. Prütting nicht Jura, sondern Mathematik, Physik und Informatik studieren. Heute stellt er fest, dass diese Fächer, besonders Mathematik und Jura hervorragend zusammenpassen. Beide erfordern ein systematisches Denken. Keine schlechte Eigenschaft für eine*n Jurist*in, könnte man sagen.

 

DAS INTERESSE FÜR DAS MEDIZINRECHT

Obwohl Prütting anfangs nicht Jura studieren wollte, besitzt er die Faszination für das Medizinrecht schon von Kindheit an.

Seine Begeisterung habe zwei spezifische Wurzeln: Seine Mutter ist Juristin und Pharmazeutin und hat sich mit Arzneimittel- und Apothekenrecht beschäftigt. Das sei eine komplexe Materie, hatte aber wahnsinnig viele und spannende Auswirkungen auf ihn.

Zum Ende seines Jurastudiums gab es dann eine prägende Situation, wodurch er schließlich zum Medizinrecht gekommen ist: Sein damaliger Professor für Schuldrecht bot ihm an, bei ihm seine Dissertation zu verfassen (er habe immer so schön Widerworte gegeben). Nachdem er sich mit dem Bereich befasst hatte und der Lektüre einschlägiger Fachliteratur, stellte Prütting fest, dass es die „spannendste Materie der Welt“ sei. Danach war der Weg für ihn klar: Medizinrecht sollte es sein.

 

 

NACHHALTIGKEIT IM GESUNDHEITSWESEN

Wie können wir in allen Bereichen ökologisch nachhaltig wirtschaften? Was müssen wir tun, um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Prof. Prütting in seinem aktuellen Forschungsprojekt und mit Blick aufs Gesundheitswesen.

Das Gesundheitswesen habe einige „Drecksschleudern“ bei sich unterwegs – das seien unter anderem Pharmaunternehmen, Medizinproduktehersteller und Krankenhäuser, denen auch bewusst sei, dass sie etwas an ihrem ökologischen Fußabdruck tun müssten, so Prütting.

Sein Forschungsprojekt zielt darauf, herauszukristallisieren, wo man solche

Optimierungsaspekte anpacken könne und wie man sie sauber in Gesetzesform gießen ließe, um schließlich ein Gesetzgebungspaket erschaffen zu können.

 

PROFESSOR – DER SCHÖNSTE BERUF

Prof. Prütting schätzt an seinem Beruf als Professor insbesondere die Freiheit und die Variabilität seiner Arbeit. Denn als Professor könne man lehren, forschen, gegebenenfalls Forschungsprojekte anderen Projekten vorziehen und seinen Tagesablauf selbst bestimmen.

Jeder Faktor, den man im Berufsleben bauen kann, sei darüber hinaus absolut perfekt im Professorium. Das, was besonders hervorsticht und die Arbeit bereichert, sei jedoch der Kontakt mit jungen Menschen an der Hochschule.

 


5 MINUTEN MIT

In der Videoreihe: "5 Minuten mit" stellen wir unsere Professor*innen vor. Was für einen Lehrstuhl haben sie inne und an welchen Schwerpunkten arbeiten Sie? Uns interessiert jedoch genauso sehr, was unsere Professor*innen für Menschen sind. Was steckt hinter dem Lehrstuhl? Was fasziniert sie an der Hochschule und an Hamburg besonders? All das und noch viel mehr beantworten wir in "5 Minuten mit". Hier geht's zu allen Folgen:

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DIE STUDIERENDEN

Aus jeder einzelnen juristischen Vorlesung an der Hochschule nehme man Ideen und Anregungen von Studierenden mit, die neu über die Materie nachdenken, was eine großartige Bereicherung sei. So mache Prütting immer wieder die Erfahrung; „Ok, das war jetzt ein interessanter Querschläger-Gedanke. Denn die Rückfrage de*r Kolleg*in, die war gut!“

Ganz zum Schluss gibt er noch Folgendes mit auf den Weg: „Eins soll Jura nicht sein: trocken. Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil – aber das ist es nicht, nicht, wenn man es wirklich mag.“

 

 

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