Amerika – Inspiration und Lehre
Christoph Kumpan erwarb seinen L.L.M. an der University of Chicago. In seiner Zeit dort konnte er „einiges mitnehmen“. Gut gefallen hat ihm beispielsweise die „zupackende Art der Amerikaner“, Probleme und Schwierigkeiten als eine Herausforderung zu begreifen, der man sich stellen muss.
Unterricht auf Augenhöhe
Auch inhaltlich hat er sehr von seiner Zeit an der University of Chicago profitiert. Zum einen versuche er die dort erlebte Art und Weise zu unterrichten, die sogenannte sokratische Methode, in seine eigene Lehre zu integrieren:
Mit den Studierenden ins Gespräch kommen, diskutieren, die Studierenden die Gedanken entwickeln lassen und Überlegungen gemeinsam herausarbeiten. Zum anderen konnte er sich inhaltlich vor allem im Kapitalmarktrecht weiterbilden angesichts der Tatsache, dass der amerikanische Kapitalmarkt der größte der Welt ist. Dies lade zu intensiver und inspirierender rechtsvergleichender Arbeit im Kapitalmarktrecht ein.
Eine spannende Erfahrung: Attorney at law in den USA
Nach seinem Master in den USA legte Prof. Kumpan dort auch noch die Prüfung zum Attorney ab. Um sich auf diese Prüfung vorzubereiten, musste er im Anschluss an das Masterstudium noch ein zweimonatiges Repetitorium besuchen. Für ihn eine sehr wertvolle Erfahrung. Einerseits um zu sehen, wie Prüfungen in den USA von statten gehen: draußen knapp 40 Grad und die Klausuren wurden im massiv heruntergekühlten Prüfungssaal mit Mütze und Schal geschrieben.
Andererseits zeigte ihm diese Erfahrung auf, dass die juristische Ausbildung in Deutschland doch besser ist, als ihr manche zugestehen wollen. Trotz des Vorsprungs der amerikanischen Mitprüflinge, die wesentlich mehr Vorbereitungszeit hatten als die zwei Monate Repetitoriumszeit der ausländischen Kandidaten, fand Christoph Kumpan die Prüfung „machbar“. Eine spannende Erfahrung!
5 MINUTEN MIT
In der Videoreihe: "5 Minuten mit" stellen wir unsere Professor*innen vor. Was für einen Lehrstuhl haben sie inne und an welchen Schwerpunkten arbeiten Sie? Uns interessiert jedoch genauso sehr, was unsere Professor*innen für Menschen sind. Was steckt hinter dem Lehrstuhl? Was fasziniert sie an der Hochschule und an Hamburg besonders? All das und noch viel mehr beantworten wir in "5 Minuten mit". Hier geht's zu allen Folgen:
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Das Recht und Artificial Intelligence
Prof. Kumpan hat gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Ringe von der Universität Hamburg das NAIL-Projekt (Network für AI and Law) gegründet. Es war den beiden ein Anliegen, das auch aus rechtlicher Sicht immer wichtiger werdende Thema der Künstlichen Intelligenz in Hamburg auf einer wissenschaftlichen Ebene präsent zu machen und den Kontakt und die Diskussion zwischen Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft voranzutreiben.
Die Idee ist, dass einmal im Monat während der Vorlesungszeit ein*e Wissenschaftler*in oder ein*e Praktiker*in eingeladen wird, um einen Vortrag zu einem aktuellen Thema aus dem jeweiligen Fachgebiet zu halten. Ziel ist, das Thema nach Hamburg zu bringen, um einen breiteren Kreis an der Bucerius Law School bzw. Universität Hamburg zu interessieren und ins Gespräch zu kommen.
Understatement: Eine Hamburger Tugend
An den Hamburgern schätzt Prof. Kumpan vor allem ihre Zurückhaltung und ihr „Understatement“. Das liege auch ihm! Aber auch die Stadt selbst mit ihrem Grün, ihren Seen und Brücken gefalle ihm gut und er entdecke in den verschiedenen Bezirken immer wieder neue Besonderheiten.