Die Bucerius Law School baut im Jahr ihres 20-jährigen Bestehens aktiv ihr internationales akademisches Netzwerk aus. Sieben neue Verträge wurden in den letzten Monaten aufgesetzt und unterzeichnet, zwei weitere potentielle Partnerschaften sind in der Abstimmungsphase und vielleicht wird in diesem Jahr noch die Hundertermarke geknackt.
Wie essentiell die internationale Zusammenarbeit gerade in schwierigen Zeiten ist, haben die letzten Monate deutlich gemacht. Als im späten Frühjahr die Entscheidung fiel, den Jahrgang 2018 erst im nächsten Jahr gemeinsam mit dem Jahrgang 2019 ins obligatorische Auslandstrimester zu schicken, stand das International Office vor einer Mammutaufgabe. Bis Herbst 2020, rechtzeitig zur jährlichen Vergabe der Auslandsstudienplätze, mussten statt für im Schnitt 110 Studierende nun für rund 220 Studierende attraktive Angebote im Ausland akquiriert werden. Neben dem kurzfristigen Aufstocken von Plätze in bereits bestehenden Partnerschaften, stand vor allem die Gewinnung neuer Partner und der Ausbau des internationalen Netzwerkes an erster Stelle, um sowohl für eine große Studierendenschaft die gewohnte Diversität der Zielregionen anbieten zu können als auch akademischen Kooperationen neue Impulse zu geben.
Fokus europäischer Raum
Die Studierenden beider Jahrgänge hatten vorab die Möglichkeit Wünsche zu äußern. „Hierbei wurde deutlich, dass vor allem Ziele innerhalb Europas sehr gefragt sind“, erläutert Kasia Kwietniewska, Leiterin des International Office. „So haben wir mit der University of Oslo Norwegen als neues Zieland dazugewonnen. Ebenso die University of Glasgow in Schottland und die Stockholm University sowie eine weitere Institution in Schweden werden ein Bucerius-Partner im Rahmen von ERASMUS+. Dies bedeutet, dass die Aufenthalte mit Fördermitteln unterstützt werden können.“ Mit weiteren potientiellen Partnern befindet sich die Bucerius Law School noch in Gesprächen.
Auswahl mit Bedacht
Bei der Auswahl von Universitäten heißt das Motto „Qualität vor Quantität“. Das International Office prüft und bewertet anhand sorgfältig festgelegter Kriterien die jeweiligen Gegebenheiten, bevor ein Vertrag zustande kommt. „Außer einem hochqualitativen Lehrangebot und ausreichend juristischen Kursen in englischer Sprache bzw. einer an der Bucerius Law School unterrichteten weiteren Fremdsprache, muss sich die Partnerhochschule auch an einem attraktiven und sicheren Ort befinden und entsprechend gute Infrastruktur vorweisen. Ebenso die Frage nach Möglichkeiten der akademischen Zusammenarbeit, z. B. in Form von Austausch von wissenschaftlichem Personal oder gemeinsamen Forschungsprojekten, spielt eine Rolle.“, erklärt Kasia Kwietniewska.
Partnerschaften in Amerika und Asien
Die USA sind nach wie vor eines der beliebtesten Ziele, das jedes Jahr von einem Drittel der Studierenden für ihr obligatorisches Auslandstrimester gewählt wird. Mit der University of Notre Dame in Indiana konnte die Bucerius Law School eine weitere top-gerankte Hochschule in den Vereinigten Staaten für eine umfassende Kollaboration gewinnen: Jedes Jahr sollen nicht nur Studierende sondern auch Fakultätsmitglieder ausgetauscht werden. Zusätzlich ist eine biennale rechtswissenschaftliche Konferenz unter der Leitung von Professor Dr. Thilo Kuntz, Inhaber des Lehrstuhl Privatrecht II, geplant. Neuigkeiten gibt es auch aus dem asiatischen Raum, wie die Leiterin des International Office verrät. „Wir konnten eine weitere Partnerschaft in Hong Kong abschließen und kooperieren ab 2021 mit der City University of Hong Kong. Außerdem freuen wir uns sehr über den zukünftigen Studierendenaustausch mit The University of Georgia in Tiflis. Mit Georgien ist ein historisch, kulturell und politisch äußerst spannendes Land hinzugekommen.“ Das International Office hat somit die große Herausforderung gemeistert und wird im Herbst mit über 250 Auslandsstudienplätzen in die Vergabe für zwei Jahrgängen gehen.
Neue Kooperationen – neue Inspirationen
Die wertvollen Impressionen und Inspirationen von den Mitgliedern der Hochschule und den Gästen bieten jeder Institutionen die Chance zur Weiterentwicklung der eigenen Services und Programme. „Ob akademisch, studentisch oder administrativ: Neue Kooperationen schaffen auch stets die Gelegenheit zum Austausch auf mehreren Ebenen. Sie bringen frischen Wind – und damit die Bucerius Law School voran“, fasst Kasia Kwietniewska zusammen.