Alles, was Sie an den Wänden sehen, ist Kunst

Führung durch eine private Kunstsammlung

Das Haus im Grindelviertel sieht von außen ganz normal aus, groß, weiß, umgeben von Mehrfamilienhäusern. Erst im Inneren sieht man die Schätze, die das Haus beherbergt: Die umfangreiche Kunstsammlung von Prof. Dr. Susanna Hegewisch-Becker und Jürgen Becker, die die Studierenden der Bucerius Law School im Rahmen des Kunststreifzugs mit Maja Stadler-Euler, Of Counsel bei Taylor Wessing, entdecken durften.

"Alles, was Sie an den Wänden sehen, ist Kunst", begrüßt der Sammler die Studierenden in seinem Haus, und damit dürfte er Recht haben. Gemälde reihen sich an Installationen, Fotos und Skulpturen. Kunstwerke, die nicht mehr ins Haus passen – sei es aus kuratorischen Gründen, sei es des begrenzten Platzes wegen – müssen gelagert werden.

Jürgen Becker begann in jungen Jahren während seines Jurastudiums Kunst zu sammeln. Seine erste Sigmar Polke-Zeichnung kaufte er billig für wenige hundert D-Mark, inzwischen hat sich der Wert um einiges vervielfacht. Dem Künstler Polke ist der Sammler jedoch treu geblieben. Die Leidenschaft fürs Sammeln teilt die ganze Familie, die selbst immer wieder Lieblingsstücke in das große Haus bringt. Einem bestimmten Konzept folgt die Sammlung dabei eigentlich nicht. Sie sammeln vor allen Dingen gerne Kunst, die etwas rätselhaft ist bzw. sich nicht gleich erschließt, deswegen hängen auch Bleistiftzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert neben Fotographien von Richard Prince, den eine besondere Freundschaft mit der Familie verbindet.

Das ganze Haus scheint dabei der Kunst verschrieben zu sein, so ist eine Arbeit aus Leuchtstoffröhren von Dan Flavin im Schlafzimmer installiert und eine bunt aufleuchtende Neonarbeit von Bruce Nauman hängt über dem Fernseher – man lebt inmitten der Kunst. Umgeben von kostbaren Meisterwerken dürfen die Studierenden sich deswegen auf Einladung von Taylor Wessing mit leckerem Fingerfood und Getränken stärken und sich mit dem Hausherrn und Maja Stadler-Euler über zeitgenössische Künstler und die Hamburger Kunstszene unterhalten.

Autor*in

Charlotte von Fallois

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