- Prof. Dr. Rahel Jaeggi, Lehrstuhl für Praktische Philosophie und Sozialphilosophie, Humboldt-Universität zu Berlin
- Prof. Dr. Armin Nassehi, Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie, Ludwig-Maximilians-Universität München
- Dr. Heinrich Wefing, Ressortleiter Politik, DIE ZEIT (Moderation)
„1968“ war ein besonderes Jahr: Damals machte sich eine Generation auf, die Welt zu verändern. Die „68er“-Protestbewegung markiert nicht nur einen politischen Epochenbruch, sondern prägt unsere Gesellschaft bis heute. Das Jahr „1968“ wirkt nach in Wahlprogrammen und Wohnprojekten, in Gleichstellungsbüros und Gesamtschulen – und es erhitzt noch heute die Gemüter. Für die einen bedeutet es den Aufbruch in eine freie Gesellschaft, der zur Demokratisierung aller Lebensbereiche führte. Andere machen die „68er“ für Wertezerfall und die Auflösung der bürgerlichen Welt verantwortlich. Heute, fünfzig Jahre nach „1968“, zeigt sich ein ambivalentes Bild: Manche Ideen der „68er“ scheinen zwar in der Mitte der Gesellschaft angekommen, aber wie wirksam waren und sind diese wirklich? Linke Gesellschaftskritik ist merklich leiser geworden, die Lautstärke des gesellschaftlichen Protests von Rechtspopulisten hat hingegen zugenommen.
Welche gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen haben „1968“ überhaupt erst möglich gemacht? Und welches Potential gibt es heute noch für eine zukunftsweisende Protestbewegung?
Was also bleibt von „1968“?
eine gemeinsame Veranstaltung des Kursbuchs und des Studium generale der Bucerius Law School