Jeder von ihnen ist auf dem ein oder anderen Weg in einem Bundesministerium gelandet. Und sie alle sind auf Einladung des Studium professionale und des Alumni Vereins der Bucerius Law School an ihre Alma Mater zurückgekehrt, um jüngeren Studentinnen und Studenten von ihrem Arbeitsalltag als Jurist in einem Bundesministerium zu erzählen.
An dieser Stelle endet auch die Gemeinsamkeit, denn der Aufgabenbereich jedes einzelnen ist ganz unterschiedlich: Während Moderator Dr. Paul Gaitzsch im Innenministerium an Formulierungen für das Bundeskriminalamtsgesetz feilt, schreibt seine Kollegin Isabella Neisinger zum Beispiel Strategiepapiere für die Abteilung Nukleare Abrüstung des Auswärtigen Amtes und arbeitet insgesamt nur noch wenig im klassisch juristischen Sinne. Das könne man sich gerade im Auswärtigen Amt gut aussuchen, da man dort dem Generalisten-und Rotationsprinzip folge und somit die Chance habe, sich in viele verschiedene Themen einzuarbeiten.
Auch Dr. Ingo Sparmann, der im Referat für Ausländer-und Flüchtlingsrecht des Bundeministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz arbeitet, erzählt zusammen mit Dr. Paul Braeuer aus dem Bundesfinanzministerium und Dr. Rüdiger Scholz, der erst im Wirtschaftsministerium war und jetzt ins Kanzleramt, Referat für Außenwirtschaft, Internationale Wirtschaftspolitik und bilaterale Beziehungen abgeordnet ist, von seinen Erfahrungen im Staatsdienst: Abwechslungsreichtum, flexible und familienfreundliche Arbeitszeiten und natürlich auch die Vorteile der Verbeamtung sind nur einige Anreize an der Arbeit in einem Bundeministerium, die auch mal über hohen Zeitdruck und Abstimmungsprobleme mit den anderen Ministerien hinwegtrösten.
Doch wie kommt man überhaupt an einen solchen Job? Die fünf Experten geben Tipps: Neben guten schriftlichen Bewerbungen muss man im Gespräch und bei einer Problemsimulation mit einem Schauspieler überzeugen. Auslandserfahrungen und gute Sprachkenntnisse, sowie natürlich gute Examensnoten sollte man auch haben. In den meisten Fällen braucht man auch schon etwas Berufserfahrung. Ansonsten lohnt es sich auch einmal, ein Praktikum oder eine Station des Referendariats beim Wunschministerium zu absolvieren, um einen Einblick in die Arbeitsweisen und Themenschwerpunkte zu gewinnen.
Bei einem Glas Wein beantworteten die Referenten dann im Anschluss gerne auch noch persönliche Fragen zum Thema Bewerbung und Arbeitsalltag.