Berufsbild Politikerin

Peggy Liebscher berichtet über ihren Lebenslauf und stellt sich den Fragen der Studierenden.

Praxisdialog |

Am Abend des 25. Februar um 19.00 Uhr ging das Studium professionale in eine weitere Runde: dieses Mal war Peggy Liebscher, Politikerin und Mitglied des Stabs für politische Planung im Berliner Kanzleramt, zu Gast in Hamburg.

Die politisch interessierten Studierenden und Absolventen der Bucerius Law School, die sich für den Vortrag angemeldet hatten, wurden Zeugen einer leidenschaftlichen und authentischen Frau, die gekommen war, um in einen Dialog zu treten und nicht, um einen Frontalvortrag über ihren Werdegang zu halten.

Nach dem Studium der Verwaltungswissenschaften wurde Liebscher mit 22 Jahren jüngste Stadträtin Leipzigs und kurze Zeit später bereits zur Personalleiterin der dortigen Polizeidirektion. Nach vier Jahren in dieser Tätigkeit entließ Liebscher sich selbst aus der Beamtentätigkeit und nahm in der sächsischen Metropole das Jurastudium auf. Nach den beiden Staatsexamina begann sie ihre zweite berufliche Laufbahn in der sächsischen Staatskanzlei, wo sie persönliche Referentin des Chefs der Staatskanzlei wurde. Während dieser Zeit musste Liebscher ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Stadträtin aus Zeitgründen aufgeben und konzentrierte sich hauptsächlich auf ihren beruflichen Werdegang. 2015 schließlich wagte sie den "Sprung in den Bund", wo sie seitdem als Mitglied des politischen Planungsstabs im Kanzleramt Fragen behandelt, die politisch sensibel sind. Vor allem geht es dabei um Vorhaben, die im Koalitionsvertrag festgesetzt werden. Liebscher und ihre Kollegen sind beispielsweise für die Planung und Umsetzung der mittlerweile medial allseits bekannten Bürgerdialoge zuständig.

Um Politik betreiben zu können, müsse man den Willen haben, zu gestalten. Man müsse sich die Frage stellen, welche Anliegen man hat, in der Lage sein, diese im politischen Kontext einzuorden und sich dann für diese einsetzen können. Besonders wichtig sei es, zuzuhören, Interesse am Gegenüber zu zeigen, und zwar egal auf welcher Hierarchieebene sich dieser befindet. 

Bei alledem gebe es kein Patentrezept auf dem Weg zum Politiker. Die Studierenden sollen, so ihr größtes Anliegen, bei der Berufswahl in sich hinein hören und sich fragen, was ihnen Freude bereitet. "Nur darin, werden Sie gut sein, und der Wettbewerb ist hart.", unterstrich Liebscher. Sie ermutigte das junge Publikum dazu, sich zu engagieren, gestalterisch tätig zu werden und sich für "das spannendste Gebiet von allen", die Politik, zu entscheiden. 

Autor*in

Silas Jansen, Student

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Hamburg