Die Entscheidung des Gerichts steht oft viel mehr im Fokus der Öffentlichkeit als die Arbeit des Anwaltes. War das der Grund für inzwischen etwa 30 Bucerius-Alumni, den Richterberuf zu wählen?
Am 12. Februar 2015 fand im Rahmen des „Studium professionale“ eine weitere Veranstaltung aus der Reihe „Berufsbilder“ statt. Darin berichten Absolventen der Bucerius Law School regelmäßig von ihrem beruflichen Werdegang.
Auf dem Podium saßen Dr. Charlotte Möser, Richterin am Arbeitsgericht Kiel und zurzeit abgeordnet ans Justizministerium, Dr. Anna-Lena Rauda, Richterin am Verwaltungsgericht Hamburg, und Dr. Jan-Philipp Rock, Richter am Amtsgericht Hamburg und zurzeit ebenfalls zu Teilen abgeordnet ans Oberlandesgericht. Moderiert wurde die Veranstaltung von Alumnus Dr. Sebastian Naber, Anwalt bei Freshfields Bruckhaus Deringer. Die Richter erzählen von den Beweggründen für ihre Entscheidung, sich trotz ihrer kanzleinahen Ausbildung an der Bucerius Law School im öffentlichen Dienst zu bewerben. Zum einen arbeite man wesentlich selbstbestimmter und freier, zum anderen lasse sich der Richterberuf sehr gut mit dem Familienleben vereinen. Zudem habe es ihnen schon während des Studiums mehr gefallen, sich sachlich mit den unterschiedlichen Positionen der Parteien auseinanderzusetzen und eine Entscheidung zu fällen, als nur für eine Seite zu vertreten.
Der typische Tagesablauf eines Richters sei sehr vielfältig und gliedere sich nach den Verhandlungstagen. Der Richterberuf bringe im Laufe des Berufslebens regelmäßige Wechsel innerhalb oder zwischen den Gerichten und damit eine größere fachliche Breite mit sich als der Anwaltsberuf. Zum Richterberuf befähige einen Kommunikationsfreude, gute juristische Kenntnisse und natürlich Entscheidungsfreude.
Bevor es zum traditionellen Brezeln- und- Wein- Empfang in die Südlounge ging, legten die drei noch die Unterschiede im Bewerbungsprozess zwischen den Bundesländern dar, nicht ohne die anwesenden Studierenden und Referendare zur Bewerbung zu ermuntern, und erklärten die Aufstiegsmöglichkeiten bei Gericht.