Neue Technologien verändern die Arbeitsweise von Juristen und das Geschäftsmodell von Kanzleien. Nach einer Studie der Boston Consulting Group und der Bucerius Law School kommen fundamentale Veränderungen auf den deutschen Rechtsmarkt zu, der Wettbewerbsdruck steigt, neue Anforderungsprofile entstehen; für Juristen werden IT-Kompetenzen immer wichtiger. Europäische Kanzleien nutzen Legal Technology jedoch kaum, zudem bieten noch wenige Start-ups in Europa spezielle Software Lösungen an.
Zur Stärkung der Stellung von Legal Technology in der Rechtsbranche wurde kürzlich die European Legal Technology Association (ELTA) gegründet. Der Verein ist ein Zusammenschluss von Kanzleien, Unternehmen, Legal Technology-Anbietern, Start-ups sowie natürlichen Personen in Europa.
Die ELTA verfolgt das Ziel, die Interessen der Vereinsmitglieder optimal zu bündeln. Daher engagiert sich die ELTA aktiv in gesellschaftlichen und politischen Debatten, um für die Belange und Interessen seiner Mitglieder einzutreten und um die Stellung von Legal Technology in der Rechtsbranche zu stärken. Der Verein fördert die Wissenschaft und Forschung sowie den europäischen und internationalen Austausch im Bereich Legal Technology und seiner Nachbardisziplinen.
Markus Hartung, Direktor des Bucerius Center on the Legal Profession ist davon überzeugt, dass Kanzleien gezwungen sind, ihre bisherigen Geschäftsmodelle zu überdenken. "In Zukunft wird der Beruf des Juristen zunehmend Projektmanager und Spezialisten erfordern, die mit Legal Technology arbeiten können", so Hartung.
Dr. Patrick Schroer, Geschäftsführer der Bucerius Education bestätigt, dass die Nachfrage an Weiterbildung und Beratung in dem Bereich stetig wächst. „Kanzleien aller Größenordnungen und Rechtsabteilungen verschiedener Branchen suchen Möglichkeiten zur Strategieentwicklung und Weiterbildung im Bereich Legal Technology“.
Zu den Gründungsunternehmen der ELTA zählen neben dem Bucerius Center on the Legal Profession, Baker & McKenzie, CMS Hasche Sigle, Leverton und Roland Berger.