Warum wolltest Du unbedingt an die Bucerius Law School?
Der Moment, als ich wusste, dass ich - sofern ich genommen werden würde - auf jeden Fall an die Bucerius Law School gehen wollen würde, war nach dem mündlichen Auswahlverfahren. Ich war vorher sehr skeptisch gegenüber den Leuten, die mir da begegnen würden und war mir nicht sicher, ob ich das wirklich machen will.
"Ich war vorher sehr skeptisch gegenüber den Leuten, die mir da begegnen würden."
An dem Tag hatte ich echt Spaß, obwohl es ja eigentlich eine Prüfung war. Es hat total Spaß gemacht, von so interessierten und intelligenten Menschen umgeben zu sein. Auch die Prüfenden waren alle sehr wohlwollend und ernsthaft daran interessiert, das Beste aus uns herauszuholen.
Das war eine unglaublich schöne Atmosphäre für einen Tag, vor dem man eigentlich so viel Respekt und vielleicht auch etwas Angst hat.
Worüber hast Du Deinen Thesenvortrag gehalten?
Ich habe meinen Thesenvortrag über den Zusammenhang von Zucker und Übergewicht in der Gesellschaft gehalten und dabei über verschiedene Maßnahmen gesprochen, mit Hilfe, derer man der Problematik entgegenwirken kann.
Ich glaube, der Vortrag kam ganz gut an, obwohl ich schon das Gefühl hatte, dass andere in meiner Gruppe besser vorbereitet waren. Letztlich hat es aber gereicht, deshalb nehme ich an, dass er nicht so schlecht gewesen sein kann.
Was war Dein erster Eindruck von der Bucerius Law School?
Meinen ersten Eindruck habe ich beim Schnuppertag gewonnen. Ich hatte damals nach dem Abitur - während meines Gap Years - den Newsletter abonniert und dann die E-Mail mit der Einladung zum Schnuppertag bekommen.
Da bin ich dann hin, ohne etwas Bestimmtes zu erwarten. Leider war das kein guter Eindruck von der Law School - ich fand die Leute, die an dem Tag als Gäste da waren, eher unsympathisch und dem Klischee der Law School entsprechend und habe mich daher überhaupt nicht wohlgefühlt.
Die Veranstaltung an sich, die Studenten, die die Law School vorgestellt haben und natürlich auch das akademische Angebot der Hochschule waren super, aber der Gesamteindruck doch eher negativ. Deswegen habe ich zunächst auch nicht erwogen, mich zu bewerben.
Welche Ängste oder Unsicherheiten haben dabei eine Rolle gespielt?
Ich hatte zum Zeitpunkt des Schnuppertags keine Ängste oder Unsicherheiten in Bezug auf die Law School, weil ich gar nicht ernsthaft in Erwägung gezogen habe, mich zu bewerben. Fast 2 Jahre später, als ich mich bewerben wollte, hatte ich natürlich die Unsicherheit, nicht genommen zu werden.
"Natürlich gibt es Leute, die dem Klischee, das man sich vorstellt, entsprechen. Aber selbst die sind überwiegend total sympathisch."
Allerdings war ich mir auch gar nicht so sicher, ob es das war, was ich wollte. Weil ich zu dem Zeitpunkt bereits Jura an der Universität Hamburg studiert habe und weder unzufrieden damit war, noch wusste, ob ich tatsächlich neu anfangen wollen würde.
Deshalb habe ich das Auswahlverfahren erst, als es in den mündlichen Teil ging, ernst genommen und mir auch erst danach Sorgen gemacht, dass es nicht gereicht haben könnte.
Inwiefern haben sich diese Eindrücke im Studium bestätigt?
Mein Eindruck vom Schnuppertag hat sich tatsächlich gar nicht bestätigt. Natürlich gibt es Leute, die dem Klischee, das man sich vorstellt, entsprechen. Aber selbst die sind überwiegend total sympathisch.
Generell hat sich meine Angst, keinen Anschluss zu finden und mit meinen Kommilitonen nicht klarzukommen, nicht bestätigt. Ich bin sehr glücklich hier und verbringe sehr gerne Zeit mit meinen Kommilitonen.
In der Reihe “Das ist...” erzählen Studierende der Bucerius Law School von ihren Erfahrungen im Jurastudium und in ihren Praktika, und was das Campusleben an der Hochschule für sie ausmacht.
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Wie balancierst Du im Studium, Arbeitspensum und Freizeit?
Das Arbeitspensum ist unbestreitbar sehr hoch und es wird immer mehr. Ich bin auch mit dem Stoff immer etwas hinterher, weil ich meine Freizeit trotzdem nicht zu kurz kommen lasse.
Ich mache sehr viel Pause in der Uni, weil wir immer zusammen in die Mensa/Coffee Lounge gehen und unternehme auch ansonsten sehr viel mit meinen Kommilitonen und nun auch Freunden.
Natürlich kommen einige Dinge in stressigen Phasen zu kurz, aber allein dadurch, dass ich meine Lernpausen immer mit meinen Freunden verbringen kann, fühlt es sich überhaupt nicht an, als hätte ich keine Freizeit. Bisher habe ich es auch geschafft regelmäßig zum Sport zu gehen und nehme momentan auch am Hochschulrudern teil.
"Es wird von Anfang an sehr viel Wert darauf gelegt, dass man sich kennenlernt und es ein Miteinander und kein Gegeneinander ist."
Insgesamt würde ich sagen, ist es je nach Lerntyp schon sehr gut machbar auch noch genügend Freizeit zu haben. Man muss aber auch an manchen Stellen den Mut haben, sich die Zeit zu nehmen und wieder etwas Kraft zu tanken.
Wie beurteilst Du den Zusammenhalt in der Studierendenschaft?
Die Community ist viel stärker, als ich dachte. Dadurch, dass wir für Uni-Verhältnisse sehr kleine Jahrgänge haben, ist die Atmosphäre äußerst schulisch. Man kennt die meisten Gesichter und anders als in der Schule gibt es auch gar keine strikte Trennung zwischen den Jahrgängen.
Es wird von Anfang an sehr viel Wert darauf gelegt, dass man sich kennenlernt und es ein Miteinander und kein Gegeneinander ist, weshalb ich hier auch bisher weniger Konkurrenzkampf erlebt habe als an der staatlichen Uni.
Was macht das Jurastudium an der Bucerius Law School aus?
Für mich sind es definitiv die Leute. Ich liebe, dass es so verschult ist. Ich komme gerne zur Uni, weil ich wie in der Schulzeit jeden Tag meine Freunde sehen kann.
Das kann man zwar an anderen Unis auch haben. Es ist aber deutlich schwerer eine Gruppe aus Leuten zu finden, mit denen man in der Uni, aber auch außerhalb der Uni gerne Zeit verbringt, weil man sie unter viel mehr Studenten finden muss.
Ich persönlich hatte das an der Uni Hamburg nicht und bin deshalb auch nur in die Uni gegangen, wenn ich irgendeinen Kurs hatte. Akademisch ist die Bucerius Law School natürlich auch sehr gut aufgestellt und gerade das Feedback, das man hier bekommt, ist nicht selbstverständlich und hilft einem enorm, sich zu verbessern.
Nilan, vielen Dank für das Gespräch.