Das ist: Richard

Der Weg ins Jura-Studium kann für Erstakademiker:innen besondere Herausforderungen bereithalten. Hier erzählen Studierende über Ihre Erfahrungen.

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Warum wolltest Du unbedingt an die Bucerius Law School?

Für mich waren verschieden Gründe ausschlaggebend. Zum einen bin ich großer Fan des Studium generale, also der obligatorischen Kurse ohne Bezug zu Jura. Im zweiten Trimester saß ich in einem sehr spannenden Philosophie-Kurs, der Dozent war aber auch Jurist. Das war genau das, was ich wollte.

Zum anderen hatte ich die Erwartung, hier auf sehr spannende Menschen mit vielseitigen Interessen zu stoßen. Das ist ohne Frage auch an staatlichen Fakultäten möglich, aber hier konzentriert sich gewissermaßen ein Schlag Menschen mit weitem Horizont.

 

"Für mich ist die Nähe zum Wasser ein großer Wohlfühlfaktor."

 

Und zuletzt ist Hamburg als Lebensort auch sehr attraktiv. Für mich bedeutet die Nähe zum Wasser einen großen Wohlfühlfaktor. Hamburg ist auch eine sehr heitere Stadt. Nicht ohne Grund sind Hamburger die deutschlandweit zufriedensten Großstädter. 

 

Worüber hast Du Deinen Thesenvortrag gehalten?

Mein Thesenvortrag handelte von der Entscheidung des Supreme Court in den USA, durch die „Roe v Wade“ und damit das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch gekippt wurden. Mein Augenmerk lag dabei nicht auf rechtlichen Fragen oder auf der politischen Diskussion um Schwangerschaftsabbrüche an sich.

Mir ging es vielmehr darum, welche gravierenden Folgen entstehen können, wenn Gerichte von politischer Seite instrumentalisiert werden. Der Supreme Court der USA wurde nämlich stark dadurch verändert, dass Präsident Trump für eine Amtszeit ungewöhnlich viele neue Supreme-Court-Richter ernennen durfte. Denn diese Stellen besetzte er ausschließlich mit Richtern, die seine eigenen Überzeugungen teilten.

Im Rückblick muss ich sagen, dass sich dieses Thema weniger für die anschließende Diskussion geeignet hat als andere Themen. Trotz dessen war der Vortrag nach meinem Eindruck für die Prüfer und meine Mitbewerber interessant.

Inwieweit spielt es im Studium eine Rolle, dass Du Erstakademiker:in bist?

Im eigentlichen Studium spielt es eine eher geringe Rolle. Jura ist für jeden anspruchsvoll. Die Fähigkeit, logisch und analytisch zu denken, ist sehr wichtig, hängt aber meiner Erfahrung nach nicht so sehr mit dem familiären Hintergrund zusammen.

 

"Als Erstakademiker musste ich mich allerdings schon an diese akademische Bubble gewöhnen."

 

Als Erstakademiker musste ich mich allerdings schon an diese akademische Bubble gewöhnen. Das Umfeld ist, zumindest bei mir, schon ein ganz anderes, die meisten meiner Freunde aus Schulzeiten sind auch Erstakademiker. Diese Eingewöhnung kann einen, gerade in den ersten Trimestern, etwas überfordern.

STUDIEREN ALS ERSTAKADEMIKER:IN

Bist du die/der Erste in deiner Familie, die/der ein Studium absolvieren wird? Dann haben wir hier einige Informationen, die für dich besonders interessant und nützlich sein können.

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Welche Unterstützung erfährst Du in diesem Zusammenhang durch die Hochschule?

Dass man nach dem erfolgreich absolvierten Auswahlverfahren genau weiß, dass man mit gutem Grund an der Law School studiert, empfand ich immer als schön. Daneben gibt es von Seiten der Hochschule auch einige Angebote zur Vernetzung.

In meinem Jahrgang wurde beispielsweise erstmals ein Mentoring-Programm für Erstakademiker angeboten. Dadurch wurde ich mit einer Absolventin der Law School aus meiner Heimat Brandenburg vernetzt, was mir auch bei der Eingewöhnung geholfen hat.

 

Wie beurteilst Du den Zusammenhalt in der Studierendenschaft?

Der ist sehr hoch. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass sich an der Law School Menschen mit ähnlichen Zielen, Werten und Motivationen sammeln. Trotzdem sind die Unterschiede in der Persönlichkeit teilweise groß.

 

"Man findet hier von Techno-Fans über SoundCloud-Newcomer bis hin zu Start-up-Gründern sehr verschiedene Menschen."

 

Man findet hier von Techno-Fans über SoundCloud-Newcomer bis hin zu Start-up-Gründern sehr verschiedene Menschen. Das führt auch dazu, dass so ziemlich jeder mit einem gewissen Maß an Offenheit gute Freunde findet. Man kennt sich und man schätzt sich gegenseitig, auch über Freundesgruppen hinweg.

 

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