Der Sprung ins kalte Wasser?

Alumni berichten von ihrer Arbeit bei Axel Springer

Dass Jurist/innen nicht nur in Kanzleien oder Gerichten eingesetzt werden können, ist hinlänglich bekannt. Dass aber nun gleich sechs Alumni der Bucerius Law School in einem Medienkonzern wie Axel Springer arbeiten und das größtenteils auch nicht in den Rechtsabteilungen, ist ungewöhnlich und es wert, einen genauen Blick darauf zu werfen.

Unter dem Titel „Juristen können alles!?“ lud das Studium professionale jene sechs Alumni ein, von ihrer Arbeit in dem Konzern zu berichten. Ihre Einsatzbereiche reichen vom Executive-Trainee über das Arbeits- sowie Gesellschaftsrecht in der Rechtsabteilung und „Head of Portfolio Operations“ bis hin zum Vorstandsassistenten.

Juristen seien auch in Medienkonzernen sehr gefragte Absolventen. Auch wenn sie nicht in ihrem „Metier“ eingesetzt werden, seien ihre analytischen Fähigkeiten und ihr Fachwissen für viele Konzerne oder Unternehmen wichtig. Jedoch sei die Entscheidung, die „klassische“ Juraschiene zu verlassen, für die Betreffenden keine leichte gewesen, zumal sie sich schwer wieder umkehren ließe. Der Karriereweg in einem Medienkonzern sei zwar komplexer als beispielsweise in einer Kanzlei, jedoch lernte man viele verschiedene Konzernbereiche kennen. Auch ein Schritt zur Seite könne ein Schritt nach oben sein.

Obwohl der Name Axel Springer seit den 60er Jahren immer noch politisch aufgeladen sei, habe sich der Konzern mittlerweile zu einem sehr jungen Unternehmen entwickelt, das ein demokratierelevantes Produkt anbiete und eine Vorreiterstellung in der Mediendigitalisierung eingenommen habe. Auch das in Springer-Publikationen vertretene Meinungsspektrum habe sich stark verändert und diversifiziert.

Die Unternehmenskultur im Journalismusbereich generell sei sehr stark von dem Bemühen geprägt, Geschäftliches und Journalistisches scharf zu trennen. Nichtsdestotrotz müsse ein Journalist heute mehr als früher auch unternehmerisch denken. Grund dafür sei, nach wie vor, der Umsatzrückgang im journalistischen Printbereich.

Im Anschluss beantworteten die Podiumsgäste noch die Fragen der Anwesenden.

Autor*in

Pablo Cardenal, Student

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