Am 17. Februar 2015 hat Marcus P. Lerch mit einem Vortrag zum Thema „Bitcoin als Evolution des Geldes: Herausforderungen, Risiken und Regulierungsfragen“ seine Promotion erfolgreich abgeschlossen. Seine Dissertation verfasste er zum Thema „Anlageberater als Finanzintermediäre. Aufklärungspflichten über monetäre Eigeninteressen von Finanzdienstleistern in Beratungskonstellationen“. Die Arbeit wurde von Professor Dr. Rüdiger Veil, Inhaber des Alfried Krupp-Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Deutsches und Internationales Unternehmens- und Wirtschaftsrecht, betreut.
Schwerpunkt der Arbeit ist eine intensive Analyse der umfangreichen – selbst innerhalb des Bundesgerichtshofs unterschiedlichen – bisherigen höchstrichterlichen Rechtsprechung mit dem Ergebnis, dass diese nicht wertungskonsistent zu systematisieren sei. Das führt Lerch auf die dogmatische Begründung des richterrechtlich entwickelten Anlegerschutzes zurück, der in vielen Fällen auf einem bloß fiktiv angenommenen Beratungsvertrag basiere. Dem setzt er ein eigenes Modell entgegen, das den beiderseitigen Parteiwillen stärker betont und das das europarechtlich geprägte Aufsichtsrecht zur Pflichtenbestimmung heranzieht, was perspektivisch zu mehr Rechtssicherheit führen soll.
Lerch hat an der Bucerius Law School (Jahrgang 2006) und der Columbia University in New York studiert. Von 2011 bis 2014 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Professor Veil. Derzeit absolviert er sein Referendariat am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg.