Dr. Johannes Arndt erhält Promotionspreis 2021

Die Verleihung fand im Rahmen der diesjährigen Akademischen Feier statt. Die prämierte Dissertation setzt sich mit dem Eigentum an Bitcoin auseinander.

Am 1. Oktober 2021 fand die Akademische Feier für den Jahrgang 2020 statt, die aufgrund der Corona-Pandemie erst in diesem Jahr nachgeholt werden konnte. Dafür konnten 400 Angehörige und Studierende beiwohnen. Dabei wurden auch die Promotionspreise der letzten beiden Jahre verliehen. Gewinner des mit 3.000 € dotierten Preises waren Dr. Johannes Arndt (2021) und Dr. Tim Maciejewski (2020). Das Preisgeld wird von der Kanzlei Noerr gestiftet.

Promotionspreis 2021 für Arbeit über Bitcoin-Eigentum

Die prämierte Dissertation von Dr. Johannes Arndt trägt den Titel „Bitcoin-Eigentum. Zur Notwendigkeit rechtlicher Zuweisung außer-rechtlicher außer-subjektiver Vermögenspositionen durch subjektive Rechte.“ Sie setzt sich mit der Frage auseinander, inwiefern die geltenden Eigentumsregeln des BGB auf Bitcoins Anwendung finden.

Die herrschende Meinung verneint die Eigentumsfähigkeit von Bitcoin. Arndt stellt dieser die von ihm entwickelte These einer "Rechtsgeschäfts-Theorie" entgegen. Diese besagt, dass die rechtliche Herrschaftsmacht an Bitcoin ebenso wie das Eigentum an Sachen durch Einigung und Besitzübergabe übergeht.

Laudatio: „Großer Wurf“

Die Laudatio für Dr. Johannes Arndt hielt Prof. Dr. Christian Bumke. Er würdigte die Dissertation als „großen Wurf“, der die größten Gefahren einer Thesen-Dissertation sorgfältig umschiffe. Die Arbeit setze das Forschungsgespräch auf vorbildliche Weise fort und sei nicht nur für die Privatrechtswissenschaft unumgänglich, sondern setze auch Impulse für die Verfassungsrechtswissenschaft.

Die Arbeit wurde von Professor Dr. Dr. Kai-Michael Hingst und Professor Dr. Matthias Jacobs betreut und jeweils mit summa cum laude bewertet.

Promotionspreis 2020 ging an Dr. Tim Maciejewski

Am selben Tag wurde auch der Promotionspreis 2020 an Dr. Tim Maciejewski verliehen. Die Verleihung konnte ebenfalls aufgrund der Corona-Pandemie erst in diesem Jahr nachgeholt werden. Seine Dissertation trägt den Titel "Nichtanwendungsgesetze - Eine verfassungsrechtliche Verortung zwischen Rechtskontinuität, Gewaltenteilung, Rechtsschutzgebot und Rückwirkungsverbot."

Bereits im vergangenen Jahr lobte Prof. Dr. Christian Bumke die Dissertation, die von Prof. Dr. Birgit Weitemeyer betreut wurde, als eine Arbeit, „an der die Steuerrechtswissenschaft künftig nicht vorbeikommen wird“.

Zur Person: Dr. Johannes Arndt

Dr. Johannes Arndt studierte Rechtswissenschaften in Hamburg an der Bucerius Law School und in Cambridge. Nach seinem Ersten Juristischen Staatsexamen im Jahr 2016 war er von 2017 bis 2020 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Zivilprozessrecht von Prof. Dr. Matthias Jacobs tätig. In dieser Zeit verfasste Arndt auch seine Dissertation, wofür er 2018 einen Forschungsaufenthalt am European University Institute in Florenz verbrachte.

Text

Arne Lemke

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