Der Gerd Bucerius-Tag schuf Raum für teilweise auch kritische Diskussionen über die Hochschule, das Campusleben und ihre Zukunft. Was läuft gut und was schwieriger? Welche Werte leiten das Campuszusammenleben? Wie trägt sich die Hochschule nach außen? Was hat sich in den vergangenen zwei Jahren verändert und was soll die Zukunft bringen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die Workshops und Teilnehmenden.
Auftakt im Moot Court
Der Tag startete im Moot Court mit einer Begrüßung der Hochschulpräsidentin Katharina Boele-Woelki. Sie betonte die enge Verbindung der Hochschule zur ZEIT-Stiftung und damit zum Verleger Gerd Bucerius. Im Anschluss begrüßte Svenja Länder, der Leiterin des Zentrum für Studium generale und Persönlichkeitsentwicklung (ZSP) der Bucerius Law School, das den Tag organisiert hat.
Eine digitale Videobotschaft kam von Judith Wiese, Chief People and Sustainability Officer (CPSO), Arbeitsdirektorin und Mitglied des Vorstands der Siemens AG, die betonte, wie wichtig es auch für Jurastudierende sei, über den Tellerrand des Studiums hinauszuschauen und sich ein „Growth Mindset“ anzueignen. Isabelle Pfister, verantwortlich für das Studium personale am ZSP, stellte zuletzt, bevor die Workshops starteten, die Methode „Open Space“, die den Rahmen für die Veranstaltung vorgab, vor.
Das Programm vor der Kaffeepause
Verschiedenste Hochschulgruppen und Personen hatten spannende und interessante Workshops geplant. Andrea Leuck-Baumanns leitete einen Workshop zum Thema Gender und Diversity und was das für die Gemeinschaft und an der Bucerius Law School bedeutet, insbesondere im Zusammenhang mit (Hochschul-) Gruppen und dem allgemeinen Zugehörigkeitsgefühl.
Die Hochschulgruppe WoMen* in Law arbeitete zum Thema Frauen im Krieg und organisierte einen Vortrag von Dr. Andreas Kerkemeyer, der das Thema aus völkerrechtlicher Sicht beleuchtete. Im Anschluss kam es zu einer regen Diskussion, die auch auf den aktuellen Ukrainekriegs einging. Bei der Hochschulgruppe Klima und Nachhaltigkeit konnte man zum Thema (soziale) Nachhaltigkeit an der Law School diskutieren.
Der Betriebsrat der Law School bot ein „World Café“ zu den Themen „Warum Betriebsrat?“ und „Arbeitsplatz der Zukunft“ an. Hier entstand eine lebhafte Diskussion zum Beispiel zum Thema Arbeitszeiterfassung. Zudem konnte man bei der JUSO-Hochschulgruppe einen Vortrag zum Thema Careleaver, wie der Auszug aus der Jugendhilfe verbessert werden kann und wie parteipolitische Visionen und Realitäten in diesem Kontext vereinbar sind.
Nach der Kaffeepause und anschließendes Abendessen
Nachdem sich die Teilnehmenden bei einer kurzen Pause in der Südlounge der Law School bei Kaffee und Kuchen stärken konnten, ging es weiter zu den letzten zwei Workshops des Tages. Die Linke und die Grüne Hochschulgruppe organisierten zusammen einen Workshop zum Thema „Fremdheit an der BLS“ und heterogenen Bildungsperspektiven. Ein Teil davon war ein sogenannter „privilege walk“, der die Teilnehmenden mit ihren eigenen Privilegien im Bildungskontext und der Gesellschaft konfrontierte.
Zuletzt war Axel Schuster, der Archivar des Nachlasses von Gerd Bucerius, zu Gast, der spannende Fakten aus Gerd Bucerius‘ Leben berichten konnte. Er beleuchtete das Thema „Gerd Bucerius und Diversität“ anhand verschiedener interessanter Quellen aus Bucerius’ Leben. Im Anschluss konnten die Teilnehmenden die Eindrücke des Tages bei einem gemeinsamen Abendessen auf sich wirken lassen. Vielen Dank an Isabelle Pfister und das ZSP für die Organisation dieses spannenden Tages!