Als ich nach 12 Stunden Schlaf (Jetlag) um kurz vor 5 Uhr morgens in Melbourne, Australien aufwachgewacht bin, hatte ich erstmal tierischen Hunger. Da die Möglichkeiten, um diese Uhrzeit an etwas Essbares zu kommen, natürlich äußerst limitiert sind, checkte ich, wo die nächsten Filialen der einschlägigen Fast Food Restaurants liegen. Da die nächste goldene Möwe zu weit entfernt war, suchte ich nach Burger King und bekam als Treffer eine Filiale im 3.000 Kilometer entfernten Auckland, Neuseeland. Meine erste wirkliche Berührung mit dem Leben in Australien bestand darin herauszufinden, dass es kein Burger King gibt, sondern Hungry Jacks. Der einzige Unterschied ist aber der Name.
Der Grund, warum ich das erzähle, ist, dass ich es sinnbildlich für den Vergleich von Europa und Australien finde. In Australien ist nämlich grundsätzlich vieles ähnlich wie bei uns, es heißt nur anders. Dementsprechend fühlt man sich in Melbourne trotz einer Entfernung von mehr als 16.000 Kilometern nicht wirklich so, als wäre man gerade am anderen Ende der Welt. Das liegt bestimmt auch daran, dass Einwohner mir sehr freundlich und zuvorkommend begegnet sind. Eine Sache hat mich aber ziemlich überrascht: Melbourne zählt zwar offiziell 4,9 Millionen Einwohner, kam mir persönlich aber kleiner vor. Das liegt daran, dass die Metropolregion sich über eine riesige Fläche erstreckt und die Einwohnerzahl pro km² deutlich niedriger ist als die von Berlin oder Hamburg.
Melbourne ist natürlich trotzdem eine ziemlich große Stadt aber einfach nicht so gigantisch, wie ich es erwartet habe. Das heißt aber nicht, dass es hier nichts zu unternehmen gibt. Die Stadt verfügt über ein großes Kulturangebot, riesige Shopping Malls und den schönsten botanischen Garten, in dem ich je gewesen bin. Abends kann man auch unter der Woche einiges unternehmen, am Wochenende ist dann die halbe Stadt unterwegs. Melbourne hat also wirklich viel zu bieten. Ich hatte eine super interessante Zeit und mir war wirklich nie langweilig! Hilfreich war mit Sicherheit auch, dass ich schnell Freunde gefunden habe, mit denen ich dann später (dazu gleich mehr) auch zusammen gewohnt und einiges unternommen habe, wie z.B. nach Neuseeland zu fliegen.
Dabei verliefen meine ersten Wochen in Australien alles andere als optimal. Als ich ankam, realisierte ich, dass die Studentenunterkünfte der Universität irgendwo im Nirgendwo liegen. Mit der Tram braucht man 20 Minuten zum nächsten Supermarkt und über eine Stunde ins Stadtzentrum. Darum traf ich bereits nach wenigen Tagen die Entscheidung, mich auf die Suche nach einem Nachmieter zu machen. Nach einigem Hin und Her habe ich dann jemanden gefunden, der bereit war, mein Zimmer zu übernehmen. Eigentliche war das erst der Punkt, an dem meine Melbourne-Experience wirklich losging. Ich bin mit einigen Freunden, die ich während der Orientierungsveranstaltungen an der Uni kennengelernt habe, im Stadtzentrum zusammengezogen. Definitiv die beste Entscheidung meines gesamten Aufenthalts in Australien! Die wichtigste Sache, die ich im Ausland gelernt habe und die ich Euch gerne mitgeben würde ist, dass man sich nicht immer Sorgen machen sollte, denn wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg und am Ende wird alles schon irgendwie hinhauen!