Plötzlich Partner!

Podiumsdiskussion mit Alumni

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Am Abend des 18. Mai kamen vier Alumni der Bucerius Law School zurück an ihre Alma mater, um auf Einladung des Studium professionale mit Studenten und Absolventen ihre Erfahrungen auf dem Weg zur Partnerschaft zu teilen.

Dr. Julia Runte ist Partnerin in der Kanzlei ESCHE SCHÜMANN COMMICHAU, der traditionsreichsten Hamburger Wirtschaftskanzlei. Ihre männlichen Mitstreiter auf dem Podium hatten hingegen alle den Weg der Kanzleigrüngung gewählt. Dr. Marko Voß gründete gemeinsam mit zwei Kollegen die Kanzlei LANGROCK VOSS SOYKA. Dr. Philipp Lukas schloss sich mit einem erfahrenen Partner der Kanzlei, in der er begonnen hatte, zu WIESE LUKAS zusammen. Dr. Sebastian Naber gründete mit fünf weiteren erfahrenen Associates die Kanzlei NEUWERK RECHTSANWÄLTE.

Alumna Laura Schmidt führte als Moderatorin durch den Abend: Unter welchen Umständen kann eine Kanzleigründung gelingen? LANGROCK VOSS SOYKA bearbeiten mit dem Wirtschaftsstrafrecht ein Fachgebiet, das in den Großkanzleien nicht Fuß gefasst hat. WIESE LUKAS kooperieren an der Schnittstelle von Steuer- und Unternehmensrecht mit Mandanten, die sehr viel Wert auf den persönlichen Kontakt zum Anwalt legen. Das ist in der Individualstrafverteidung nicht anders, berichtet Marko Voß. Aber auch ein breiter Fächerkanon wie bei NEUWERK ist ein erfolgsverprechendes Modell. "Der Anwaltsmarkt gibt infolge seiner Internationalisierung viele nationale Mandate an Spin-offs ab", so Sebastian Naber. Für ihn sind die Schnittstellenthemen besonder interessant und offensichtlich auch von Mandanten nachgefragt. Wie lange dauert so eine Partnerwerdung? Von "plötzlich" kann keine Rede sein, sagt Julia Runte.

Vor der Partnerschaft steht die Vernetzung innerhalb und außerhalb der Kanzlei und der Aufbau des Vertrauensverhältnisses mit den Mandanten. Und es geht nicht ohne starke Befürworter unter den Partnern. In ihrem Falle vergingen fünf Jahre. Die Kanzleigründer brauchen Geduld, die richtigen Mitstreiter, viel Tee für konspirative Sitzungen in der Küche sowie eine exzellente Branchenkenntnis. Was ändert sich für den Partner? Vieles. Man muss sich ab jetzt manchmal um Dinge kümmern, die man sich vorher gar nicht vorstellen konnte. Man wird zum Unternehmer und braucht ein Konstellation, in der man auch unvorhersehbare Dinge lösen kann. Die Kommunikationsfähigkeit nach innen und außen ist entscheidend. Man übernimmt Personalverantwortung und muss lernen zu deligieren. Manches ändert sich aber auch nicht: Die Freude am Beruf!  

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Dr. Annette Bärwinkel, Leiterin Alumni Relations

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