Am 12. November 2014 war Björn Lengwenus zu Gast im Salongespräch „Was ist wichtig?“ mit dem ehemaligen Verfassungsrichter Wolfgang Hoffmann-Riem. Geleitet wurde das Gespräch von Marc Philip Greitens, Student des Jahrgangs 2011.
Lengwenus ist Leiter der Abteilung Fraenkelstrasse der Stadtteilschule Barmbek und nicht nur bei der Schulbehörde für seine alternativen Lehrmethoden bekannt. Unter seiner Leitung wurden an seiner Schule Fächer wie Lebensart oder Schach eingeführt, ein Teil des Unterrichts findet in einem eigens dafür errichteten Baumhaus statt. Für ihn sei Bildung das Wichtigste, da sie es Jugendlichen ermögliche, von den Straßen wegzukommen und etwas mit ihrem Leben anzufangen. Er glaube daran, dass man jedem Kind zumindest die Hand reichen müsse, ob es sie ergreife, sei eine ganz andere Frage.
Lengwenus engagiert sich jedoch auch abseits von der Schule für seine Schüler. Er möchte bewusst keine Distanz wahren zwischen sich und seinen Schülern, obwohl es das ist, was jungen Lehrern heutzutage empfohlen wird. Als zwei Mädchen aus seiner Schule abgeschoben werden sollten, setzte Lengwenus, gemeinsam mit seinem Kollegium, alle Hebel in Bewegung und verhinderte die Abschiebung. Den Jugendlichen die Hand reichen und ihnen Visionen vermitteln, das sei der Kern seiner Arbeit. Wichtig sei dabei, dass er bei allem, was er tue, vor sich selbst moralisch gerade stehen könne.
Im Anschluss stellte sich Lengwenus noch den Fragen von Hoffmann-Riem und den anwesenden Studenten.