Am 23. Januar 2019 trug die iranische Juristin, Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi im vollbesetzten Auditorium der Bucerius Law School ihre Ansichten vor, ob der Islam als Religion mit demokratischen Grundvorstellungen vereinbar ist. Die Veranstaltung wurde durch die Amnesty Hochschulgruppe in Zusammenarbeit mit dem Studium generale organisiert und vom Bucerius Alumni e.V. sowie der Marx Siebert Rechtsanwälte Partnerschaft mbB unterstützt
Nach einer Begrüßung durch Professor Dr. Dr. h.c. mult. Katharina Boele-Woelki, Präsidentin der Bucerius Law School, begann Shirin Ebadi, deren Vortrag von einer Konsekutiv-Dolmetscherin für persische Sprache ins Deutsche übersetzt wurde, mit einem Lob für die deutsche Flüchtlingspolitik der vergangenen Jahre.
Im weiteren Verlauf des Vortrags referierte Ebadi unter anderem dazu, ob und wie die Sharia an die heutige Zeit angepasst werden könne und stellte fest, dass der Grund des religiösen Fundamentalismus vor allem darin zu sehen sei, dass Menschen im Iran und einigen anderen muslimischen Ländern systematisch der Zugang zu Bildung verwehrt würde.
Nach dem Vortrag wurde das Gespräch mit Ebadi für das Plenum geöffnet. Souverän moderierte Julian Kaltenbach, Student des Jahrgangs 2016 an der Bucerius Law School, die Diskussion, welche rege Beteiligung fand. Es wurde unter anderem darüber diskutiert, ob militärische Interventionen aufgrund von Menschenrechtsverletzungen gerechtfertigt sein können. Shirin Ebadi appellierte im Rahmen ihrer Antworten insbesondere an einen friedlichen Regimewechsel im Iran.
In ihrem Schlusswort ermunterte die Friedensnobelpreisträgerin Ebadi insbesondere junge Studierende dazu, ihre Fähigkeiten für Menschen einzusetzen, die unterdrückt und benachteiligt werden. Im Anschluss an die Veranstaltung gab es die Möglichkeit, bei Brezeln und Wein weiter über den Vortrag zu diskutieren.