8. November 2016 – der Tag der amerikanischen Präsidentschaftswahl. Auf diesen Tag haben viele Amerikaner so lange und gespannt gewartet, wie sonst nur auf Weihnachten. „Und dann schneit es auch noch – mal schauen, welche Überraschungen uns der heutige Abend sonst noch bringen wird“, bemerkte Moderator David Patrician zutreffend zu Beginn der größten Wahlparty Norddeutschlands, der US Presidential Election Night, einer Kooperationsveranstaltung zwischen dem amerikanischen Generalkonsulat, dem Amerikazentrum Hamburg und der Bucerius Law School.
Die rund 600 geladenen Gäste erwartete nämlich tatsächlich ein Abend voller Überraschungen. Der sonst im herbstlich-fröhlichen Orange gehaltene Campus erstrahlte mottogetreu in rot-weiß-blau und auch das neugetaufte Helmut-Schmidt-Auditorium verstrahlte ganz das Flair einer amerikanischen Wahlparty: laufende Live-Übertragungen der Wahlergebnisse, amerikanische Snacks, angeregte Diskussionen über die Wahlchancen der Kandidaten und eine erwartungsvoll-gespannte Atmosphäre.
Bis zur Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen bot sich den Gästen ein bunt gemischtes Programm. Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer der Hochschule, Meinhard Weizmann, konnte dank Videoaufzeichnung auch der amerikanische Botschafter John B. Emerson ein Grußwort an die anwesenden deutsch-amerikanischen Wahlinteressierten halten. In einer Diskussionsrunde analysierten der amerikanische Generalkonsul, Richard Yoneoka, und Michael Grey, Konsul für Politik und Wirtschaft, von der Briefwahl über Fundraising und Wahlbeteiligung bis hin zum Einfluss der sozialen Medien alles Wichtige zum Thema Präsidentschaftswahl.
Später zeigte David Patrician anhand einiger Video-Clips, wie Unterhaltung und Politik miteinander in Verbindung stehen. Begonnen bei der allerersten im Fernsehen übertragenen Präsidentschaftsdebatte zwischen Kennedy und Nixon, über Clintons Saxophon-Solo und schließlich Obamas „Slow Jam the News“, machte Patrician den Zusammenhang zwischen medialer Selbstpräsentation und Wählerstimmen deutlich.
Vor den ersten Wahlergebnissen zeigte die Bigband der Bucerius Law School, dass ihnen auch Bill Clinton mit dem Saxophon nichts vormachen kann und auch das Cheerleading -Team demonstrierte, dass dieser klassisch amerikanische Sport auch in der Hansestadt für viel Beifall sorgen kann.
So endete diese Feier der transatlantischen Freundschaft damit, dass Amerikaner und Deutsche gleichermaßen gebannt auf die Leinwand starrten und dem spannenden Wahlfinale gemeinsam entgegenfieberten. Und auch wenn die Präsidentschaftswahl natürlich im eigentlichen Zentrum der Veranstaltung stand, so zeigt dieser Abend doch vor allem eins: Dass die Verbindung und Freundschaft zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten tiefer gehen als jeder Politikwechsel.