Am 25. Januar 2017 fand der zweite Teil der gemeinsamen Veranstaltungsreihe "Was kann ich glauben?" des Studium Generale der Bucerius Law School, des Kulturbüros der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Katholischen Akademie Hamburg und der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg im Helmut Schmidt-Auditorium der Bucerius Law School statt.
Nach einer Begrüßung von Dr. Ulrike Pluschke moderierten Prof. Dr. Handan Aksünger, Lehrstuhlinhaberin für Alevitentum und stellvertretende Direktorin der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg, und Dr. Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Heinz Bude, Professor für Makrosoziologie der Universität Kassel und Anja Würzberg, Redakteurin beim NDR und Leiterin der Fernsehredaktion Religion und Gesellschaft.
Nachdem der erste Abend der Reihe sich biographischen Glaubens-Wegen gewidmet hatte, wurden im zweiten Teil unter dem Titel "Glaubens–Bilder" die mediale Projektion von Religion und ihre öffentlichen Wahrnehmung diskutiert. Während Frau Würzberg die Notwendigkeit der Darstellung von Gefühlen für das Wecken von Zuschauerinteresse an einer Fernsehsendung über Religion hervorhob, überraschte Herr Bude mit der These, Religion habe nichts mit Gefühlen zu tun.
Vielmehr sollte das Rituelle und die Tradition im Vordergrund stehen. Auf den Widerstand der anderen Diskutanten hin erläuterte Bude dann aber, er glaube schon, dass religiöse Handlungen Gefühle auslösten; nur sollten solche Gefühle nicht den Zweck der Praktizierung einer Religion darstellen. Eher bleiben das Mystische und rituelle Merkmale, die eine Religion ausmachen. Hiermit waren auch die anderen Gesprächsteilnehmer einverstanden, sodass der Abend friedlich bei Brezeln und Wein ausklingen konnte.