Am 14. April 2016 lud die Hochschulgruppe der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) zu einem „Blick hinter die Kulissen“ der Vereinten Nationen ein. Drei ehemalige Mitarbeiter der UN berichteten von ihrer Arbeit bei der Weltorganisation, moderiert von Frau Dr. Türkmen Tezcan-Götz, Leiterin des Info-Point Europa in Hamburg.
Anstoß für die Veranstaltung hatte Dr. Ekkehard Griep gegeben, welcher als ehemaliger UN-Mitarbeiter vor kurzem das Buch "Wir sind UNO - Deutsche bei den Vereinten Nationen" herausgegeben hatte. Anlässlich des 70jährigen Bestehens der UNO wollte er die Menschen und Ideen, die hinter dieser riesigen Organisation stehen, genauer unter die Lupe nehmen. Das Buch bietet eine Bandbreite von 55 Jahren UNO-Erlebnissen an - die wertvollste Erfahrung, welche er mit vielen seiner Interviewpartner teilt, ist wohl die, dass in der UN die verschiedenen Nationalitäten und Herkünfte zu einem neuen Wir-Gefühl verschmelzen.
Dies bestätigten auch Dr. Wolfgang Weisbrod-Weber, zuletzt Leiter der UN-Friedensmission in der Westsahara, und Horst Heitmann, zuletzt Direktor für Nahost und Westasien in der Politischen Abteilung des UN-Sekretariats. Alle drei sind eher zufällig zu ihrer Arbeit in der UN gekommen - so lief Weisbrod-Weber an der FU Berlin dank einer glücklichen Fügung an einem Plakat der UN vorbei, das ihn erst auf die Idee einer Bewerbung brachte.
Die Gäste konnten von spannenden Erfahrungen aus der UN erzählen, von einschneidenden Erlebnissen wie der Aushandlung von Friedensmissionen in Jugoslavien oder wie es ist, einen UN-Generalsekretär auf seinen Reisen zu begleiten: Zwar könne man erzählen, man sei schon in China, Indien und Japan gewesen - aber mehr als wechselnde Seminarräume habe man auch nicht gesehen.
In einer lockeren Atmosphäre und in einer äußerst sympatischen Art und Weise berichteten die Gäste von ihrer Leidenschaft für die UNO, die trotz vieler Negativ-Schlagzeilen schon Unglaubliches bewirkt habe. Auch die Veränderungen im Wandel der Zeit wurden beleuchtet, indem die UN mit dem Ende des Kalten Krieges immer handlungsfähiger wurde und nun auch Themen wie Klimawandel und die Macht von Wirtschaftsunternehmen auf dem Tisch stünden. Jedoch sollte man, wenn man zu der UN gehen wolle, etwas unbedingt mitbringen: Geduld und Bodenständigkeit. Hiervon zeigten die Gäste eine ganze Menge, indem sie auch bei den anschließenden Brezeln und Wein für viele Fragen der neugierigen Zuhörer zur Verfügung standen.