Wirtschaft und Menschenrechte

Mit neuen juristischen Mitteln Unrecht sanktionieren.

Praxisdialog |

Auf Initiative der UNICEF-Hochschulgruppe der Bucerius Law School war Dr. Annelen Micus am 7. Mai 2014 zu Gast im Studium professionale der Hochschule und widmete sich dem Thema „Wirtschaft und Menschenrechte“. Dr. Annelen Micus ist Absolventin des Jahrgangs 2001 und beschäftigte sich in ihrer Promotion mit der Rechtsprechung des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte und der Vergangenheitsaufarbeitung in Südamerika. Sie ist Mitglied der Koordinationsgruppe gegen Straflosigkeit bei Amnesty International Deutschland und arbeitet für das „European Center for Constitutional and Human Rights“ (ECCHR). Das ECCHR ist eine unabhängige und gemeinnützige Menschenrechtsorganisation, die vor allem mit juristischen Mitteln arbeitet.

Am Beispiel des transnationalen Unternehmens Nestlé stellte Micus dar, wie der ECCHR Strafanzeige gegen den Konzern wegen der Ermordung eines kolumbianischen Gewerkschafters erstattete. Ferner ging sie auf den „Fall Argentinien“ ein, in dem transnationale Gerichtsverfahren geholfen haben, die Straflosigkeit im Land nach der letzten Militärdiktatur zu beenden. Ziel des ECCHR sei es, mit kreativen und neuen juristischen Mitteln auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen und diese zu sanktionieren. Mittels „Strategic Litigation“ solle Straflosigkeit beendet werden.

Im Anschluss moderierten die studentischen Mitglieder der UNICEF-Hochschulgruppe eine Podiumsdiskussion. Micus beantwortete konkrete Rückfragen zu den exemplarisch vorgestellten Fällen und gab Einblicke in die Tätigkeit für eine NGO im Allgemeinen.

Autor*in

Samuel Weitz, Student

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