Auswahlverfahren – so läuft's (Erfahrungsberichte unserer Studierenden)

Hinweis: Die hier wiedergegebenen Erfahrungsberichte beziehen sich auf das herkömmliche Auswahlverfahren, das normalerweise sowohl schriftlich als auch mündlich an sechs Standorten in Deutschland und zwei internationalen Standorten sowie an der Bucerius Law School in Hamburg durchgeführt wird. Das Auswahlverfahren wird dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie erstmals vollständig online durchgeführt.

Sue, hat im Jahr 2016 mit dem Studium an der Bucerius Law School begonnen

Mit welchen Gefühlen blickst du auf das Auswahlverfahren zurück?

Insbesondere auf das mündliche Auswahlverfahren blicke ich mit sehr viel Freude zurück, weil ich mich noch genau daran erinnern kann, dass dieser Tag auf dem Campus mir gezeigt hat, wie gern ich an der Bucerius Law School studieren möchte. Die Atmosphäre dort hat mir trotz der Anspannung aufgrund der Prüfungssituation so gut gefallen, dass ich mir nach diesem Tag umso mehr gewünscht habe, auch wirklich angenommen werden zu werden.


Was war für dich das eindrucksvollste Erlebnis während des Auswahlverfahrens?

Das eindrucksvollste Erlebnis war für mich vermutlich das zweite Einzelgespräch im mündlichen Auswahlverfahren, in dem es weniger um den persönlichen Werdegang und mehr um das Testen der argumentativen/logischen Fähigkeiten geht. Es hat mich sehr eingeschüchtert, in einem Vier-Augen-Gespräch mit einer Professorin der Hochschule über politische Themen zu sprechen. Rückblickend ist es aber besonders schön, mich heute mit dieser Professorin zu unterhalten, weil ich weiß, dass sie dazu beigetragen hat, dass ich heute hier studieren darf.


Hast du noch einen Geheimtipp für das Auswahlverfahren?

Für das schriftliche Auswahlverfahren: Lasst euch nicht von den anderen beirren, die in der Mittagspause vielleicht darüber reden, dass sie diesen und jenen Aufgabenbereich so einfach fanden – der Erfahrung nach ist die Selbsteinschätzung bzgl. des schriftlichen Tests kaum zutreffend.

Für das mündliche Auswahlverfahren: Seid einfach ihr selbst! Besonders in den beiden Vier-Augen-Gesprächen werdet ihr viel entspannter sein und eine bessere Zeit haben, wenn ihr nicht krampfhaft versucht, Dinge zu sagen, die der Prüfungsperson gefallen könnten.


Was waren deine größten Sorgen bzgl. der Bewerbung/des Auswahlverfahrens? Waren sie begründet?

Meine größte Sorge war, dass mein Vortrag für die erste Runde des mündlichen Auswahlverfahrens zu schlecht sein würde und ich mich somit nicht nur gegenüber den Prüfenden, sondern auch ggü. meinen Mitbewerbenden lächerlich machen würde. Das war absolut unbegründet! Die Prüfenden haben sich ohnehin nichts anmerken lassen und meinen Mitbewerbenden war genauso wie mir daran gelegen, ein gutes Diskussionsklima aufrecht zu erhalten, sodass nach allen Vorträgen angenehm debattiert wurde.

Isabelle, hat im Jahr 2016 mit dem Studium an der Bucerius Law School begonnen

Mit welchen Gefühlen blickst du auf das Auswahlverfahren zurück?

Kurz vor dem Auswahlverfahren war ich natürlich etwas aufgeregt, aber das legt sich schnell wieder, sobald man vor Ort mit anderen Leuten ins Gespräch kommt. Grundsätzlich hilft es für die Bearbeitung, sich die Beispielaufgaben anzuschauen, damit einem die Art der Fragestellungen vertraut vorkommt. Mehr habe ich an Vorbereitung aber nicht gemacht – und das war auch definitiv nicht nötig!


Was war für dich das eindrucksvollste Erlebnis während des Auswahlverfahrens?

In erster Linie habe ich den Test gemacht, um herauszufinden, ob das Jurastudium zu mir passt. Während der Aufgabenbearbeitung hatte ich wirklich Spaß und es hat mir persönlich gezeigt, dass ich unabhängig vom Auswahlergebnis definitiv ein Jurastudium antreten möchte. Einfach locker bleiben, der Test ist gar nicht so schlimm!


Hast du noch einen Geheimtipp für das Auswahlverfahren?

Man hat vor allem in den Pausen genügend Gelegenheiten, Fragen an Studierende der Bucerius Law School zu stellen. Ich bin letztes Jahr als Betreuerin für das Auswahlverfahren nach Düsseldorf mitgefahren, wo ich 2016 selber den schriftlichen Test durchlaufen habe. Ob es um das Studium, die Freizeitgestaltung oder die Wohnungssuche in Hamburg geht – ihr könnt uns Löcher in den Bauch fragen, um einen direkten Einblick ins Studium und die Campusgemeinschaft bekommen. Traut euch ruhig!

 

Charlotte, hat im Jahr 2016 mit dem Studium an der Bucerius Law School begonnen

Mit welchen Gefühlen blickst du auf das Auswahlverfahren zurück?

Das Auswahlverfahren war für mich neben dem Schnuppertag vor allem eine extrem gute Gelegenheit, die Hochschule und meine potenziellen Kommilitonen kennenzulernen und hat mir deswegen auch in meiner Studienentscheidung sehr geholfen. In das Auswahlverfahren reingegangen bin ich eher mit einer „Mal-schauen-was-rauskommt“-Einstellung und habe das Verfahren vor allem als Chance begriffen, zu testen, ob Jura und das Studienumfeld an der Bucerius Law School mir so liegen. Herausgekommen bin ich plötzlich mit der Erkenntnis: „Hier will ich unbedingt studieren, ich hoffe wirklich, dass es klappt!“ Deswegen schaue ich mit durchweg positiven Gefühlen auf das Auswahlverfahren zurück.


Was war für dich das eindrucksvollste Erlebnis während des Auswahlverfahrens?

Die Stimmung unter den BewerberInnen hat mich besonders beeindruckt, alle waren sehr hilfsbereit und viel weniger kompetitiv als ich mir das so von meinem ersten Auswahlverfahren vorgestellt hätte. 


Hast du noch einen Geheimtipp für das Auswahlverfahren?

Insbesondere bezüglich des mündlichen Auswahlverfahrens gilt: Lasst euch nicht verunsichern! Vor dem zweiten Einzelgespräch ging unter den BewerberInnen herum, dass gefragt werden würde, wie viele Grundschullehrer Deutschland 2020 brauchen würde. Ich ging also innerlich bereits fieberhaft rechnend in den Prüfungsraum – und diskutierte mit meinem Prüfer die komplette Zeit über gerechte Bildungschancen und frühkindliche Erziehung, Grundschullehrer kamen überhaupt nicht vor.


Was würdest du Studieninteressierten bzgl. der Bewerbung empfehlen?

Erstens: Seid ehrlich dabei, was ihr in euren Lebenslauf und Bewerbungsbogen schreibt! Man munkelt, dass auch schon BewerberInnen eingeladen wurden, etwas auf dem Klavier vorzuspielen, blöd also, wenn man – anders als bei der Bewerbung behauptet – gar nicht Klavier spielen kann. Und zweitens: Nehmt ein Bewerbungsfoto, dass ihr im besten Fall die nächsten fünf Jahre auf eurem Studierendenausweis sehen wollt (oder lebt – wie so viele von uns an der Bucerius Law School – mit den amüsierten Blicken von Freunden und Fremden beim Bezahlen in der Mensa). 


Was waren Deine größten Sorgen bzgl. der Bewerbung/des Auswahlverfahrens? Waren sie begründet?

Meine größte Sorge war insbesondere, was für Erwartungen das Prüfungskomitee so haben würde, und dass meine Mitprüflinge diesen Erwartungen allesamt deutlich besser entsprechen würden als ich. Dazu stellten sich glücklicherweise zwei Sachen heraus: Das Prüfungskomitee erwartet auf keinen Fall, dass irgendein/e BewerberIn schonmal ins BGB geschaut hat. Außerdem bewahrheitete sich das Sprichwort: Die anderen kochen alle auch nur mit Wasser. 

Claudius, hat im Jahr 2016 mit dem Studium an der Bucerius Law School begonnen

Mit welchen Gefühlen blickst du auf das Auswahlverfahren zurück?

Mit dem Gefühl, dass sowohl Prüfer:innen als auch Organisator:innen alles daran gesetzt haben, ein faires Verfahren zu gewährleisten und trotz der stressigen Situation eine möglichst angenehme Atmosphäre zu schaffen. So hatte ich von Anfang an den Eindruck, an der Law School zählt jede:r einzelne.


Hast du noch einen Geheimtipp für das Auswahlverfahren?

Hab einen Plan B: Die Bucerius Law School ist nicht der einzige Ort, an dem man gut Jura studieren kann. Ein Backup-Plan kann helfen, sich nicht verrückt machen zu lassen. Cool und authentisch ist jede:r am überzeugendsten!


Was würdest du Studieninteressierten bzgl. der Bewerbung empfehlen?

Einfach machen! Im schlimmsten Fall gewinnst du eine wertvolle Erfahrung, im besten Fall einen Studienplatz auf dem schönsten Campus Hamburgs.


Was waren Deine größten Sorgen bzgl. der Bewerbung/des Auswahlverfahrens? Waren sie begründet?

Ich dachte, beim mündlichen Auswahlverfahren könnte es unter den Bewerber:innen sehr unkollegial ablaufen, insbesondere bei den Gruppenaufgaben. Schließlich konkurrieren gewissermaßen alle miteinander. Tatsächlich war die Atmosphäre zu Beginn zwar angespannt, aber nie unangenehm, und bei den Gruppendiskussionen haben alle aufeinander Rücksicht genommen, einander zugehört und sich gegenseitig ausreden lassen.