Women, Life, Freedom - Die feministische Revolution im Iran

Women, Life, Freedom - Die feministische Revolution im Iran
A protestors cuts her hair during a demonstration against the Iranian regime and in support of Iranian women, after young Kurdish Iranian woman Mahsa Amini died after being arrested in Tehran by the Islamic Republic's morality police, in Istanbul on October 2, 2022. - Hundreds of protesters took to the streets in Turkey on October 2 to condemn Iran's crackdown on women-led demonstrations, in which least 92 people have been killed, sparked by a young woman's death after her arrest by the country's notorious morality police. Kurdish Iranian Amini, 22, was pronounced dead on September 16 after she was detained for allegedly breaching rules requiring women to wear hijab headscarves and modest clothes, sparking Iran's biggest wave of popular unrest in almost three years. (Photo by Bulent KILIC / AFP) © BULENT KILIC, AFP

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31. Mai 2023
19:00 - 20:30 Uhr

Heinz Nixdorf-Hörsaal

Expert*innen-Gespräch zu aktuellen Entwicklungen im Iran

Die WoMen* in Law und Amnesty Hochschulgruppen laden in Kooperation mit dem Studium generale der Bucerius Law School ein, gemeinsam mit Expert*innen die Hintergründe und aktuellen Entwicklungen der Revolution im Iran aufzuarbeiten und uns zu fragen: „Was können wir von Europa aus tun?“ und einen Ausblick darauf zu geben, wie die Zukunft der Bewegung mittel- und langfristig aussehen könnte.

Am 16. September 2022 starb die 22-jährige kurdische Iranerin Jîna Mahsā Amīnī nach ihrer Verhaftung durch die sogenannte Sittenpolizei eines gewaltsamen Todes. Dies hat im Iran eine historische Protestbewegung ausgelöst, die bis heute anhält.

Das Mullah-Regime versucht mit aller Härte, die Bewegung zu ersticken. So wurden nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHRNGO) bereits in den ersten 200 Tagen seit Beginn der Proteste mindestens 537 Menschen von Regierungskräften allein durch Gewalt gegen öffentliche Demonstrationen getötet. Unmenschliche Haftbedingungen und Folter zu Lasten von politischen Gefangenen sind seit Jahren ein Mittel der Gewaltherrschaft des Regimes. Aktuell häufen sich Berichte über sexualisierte Gewalt gegen Kinder, die sich an den Protesten beteiligten.

Trotz allem hören die Proteste nicht auf. Unter der Führung iranischer und kurdischer Frauen sammeln sich solidarisch große Teile der Bevölkerung. Ihre Forderung beschränkt sich nicht auf die Abschaffung restriktiver Bekleidungsvorschriften. Vielmehr kämpfen sie gegen das patriarchale Diktat als solches, aber auch gegen die Bevormundung von ethnischen Minderheiten durch die Zentralregierung in Teheran. Letztlich richtet sich die Bewegung auch gegen die Gewaltherrschaft des Mullah-Regimes als solche und wird zusätzlich angefacht durch finanzielle Not der Bevölkerung bei gleichzeitiger Korruption. Das Ziel der Bewegung ist eine Revolution, die wegen der prägenden Rolle der iranischen und kurdischen Frauen als feministische Revolution bezeichnet wird.

Podiumsgäste:

Dr. Azadeh Akbari, Assistant Professor für Public Administration und Policy Science an der Twente University (Enschede, NL) sowie Co-Direktorin des Surveillance Studies Network (Keynote)

Dastan Jasim, Research Fellow am GIGA Institut für Nahost-Studien Hamburg mit dem Forschungsschwerpunkt Kurdische Studien (Impulsvortrag)

Avin Khodakarim, freie Journalistin

Hourvash Pourkian, Gründerin sowie Vorsitzende des Vereins Kulturbrücke Hamburg e.V. und der Initiative International Women in Power

Omid Rezaee, freier Journalist, Übersetzer und Moderator

Moderation: Sophie Schneider, Alumna Bucerius Law School Jg. 2017

 

 

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