Akademische Feier 2024

Freude und Zuversicht

Für beide Gruppen beginne ein neuer Lebensabschnitt, so Grünberger. Er ermutigte die sie, sich trotz der vielen Krisen unserer Zeit auf die Zukunft zu freuen und Verantwortung für ihre Gestaltung zu übernehmen. Anstatt sich zu beklagen, ermutigte er sich stattdessen zu engagieren und dem Schlechten in der Welt Positives entgegenzusetzen: „Freude und Zuversicht, gepaart mit Kenntnis, Überlegung und etwas Mut – das sind die Zutaten: sowohl für Ihr Studium aber auch für die Gestaltung unserer Gesellschaft.“ Es gehe um Taten anstatt zu Klagen, so Grünberger.

Auch Prof. Manuel J. Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS betonte in seinem Grußwort die Relevanz gesellschaftlichen Engagements und forderte die Studierenden auf als „aktive Staatsbürger:innen den Mut in der Gesellschaft wieder groß machen“. Streit, Skepsis und Kritik seien wichtig, im Ringen um die richtige Meinung, so Hartung. Ermutigung, Engagement und Gemeinsinn sind es jedoch, mit denen die Zukunft gestaltet werde.

100.000 Euro vom Bucerius Alumni e.V.

Vor der Festrede überraschte Magdalena Göbel, Präsidentin des Bucerius Alumni e.V. das Publikum mit einer Ankündigung. Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens spendet der Bucerius Alumni e.V. die bisher höchste Spende des Höhe von 100.000 EUR. Ziel ist die Einrichtung des „Alumni Center for Teaching and Learning“. Das Center habe, so Göbel, die Aufgabe, das Beste aus innovativer Didaktik, Methodik und digitalen Lehrformaten zu vereinen.

„Haltung, Mut und Mitgefühl“

Die Festrede hielt Sabine Rückert, Leitende Redakteurin von ZEIT-Verbrechen und Gründerin des gleichnamigen Podcast. Ihre Frage: „Ein gerechter Mensch – Wer ist das?“. Rückert erinnerte an die jüdische Legende der zufolge in jeder Generation „36 Gerechte“ unerkannt leben, die das Weltgebäude tragen, und die – wenn es darauf ankommt – aus der Menge hervortreten und mit ihren mutigen und selbstlosen Taten die Welt retten.

Die langjährige Gerichts- und Kriminalreporterin betonte die Rolle und Verantwortung der angehenden Jurist:innen im ewigen Spiel „Recht gegen Macht“: „Gleichviel, ob Sie Richter, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt werden: Wenn es darauf ankommt, wünsche Ihnen einen klaren Blick, Haltung, Mut und Mitgefühl. Dass Sie leben, als wären Sie einer der 36 Gerechten. „Denn Sie können es ja nicht wissen – vielleicht sind Sie ja wirklich einer von ihnen.“

Akademische Ehrungen

Es folgte die Ehrung der Promovierenden sowie die Ernennung der Junior-Professor:innen Prof. Dr. Henrike von Scheliha und Prof. Dr. Tristan Rohner. Von Scheliha ist Juniorprofessorin für Bürgerliches Recht, insbesondere Familien- und Erbrecht, Rohner für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht in der digitalen Gesellschaft.

Den Noerr-Promotionspreis 2024 erhielt Daniel-Thabani Ncube für seine Arbeit zur „Critical Race Theory“. Ncube setzt sich in seiner Arbeit mit einer Denkschule auseinander, in deren Zentrum das Zusammenspiel von Recht und Rassismus steht. Darüber hinaus reflektiert Ncube auch über deren Bedeutung für (Rechts-)Wissenschaft und Gesellschaft in Deutschland.

Die Feier endete mit der Immatrikulation und dem Grußwort von SV-Generalsekretär Jonas Sievers, der seine neuen Kommiliton:innen aufforderte, das meiste auf ihrer Studienzeit herauszuholen und sich nicht zu sehr von Noten beeinflussen zu lassen. “Wir alle sitzen im selben Boot - und wirklich alle sind super hilfsbereit.”

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unserem Orga-Team, angeführt von Susanne Algermissen und unserer zauberhaften Moderatorin Dr. Alexa Meyer-Hamme. Dem Jahrgang 2024 wünschen wir eine großartige Studienzeit und den Promovendi einen weiterhin erfolgreichen Werdegang. 

Bleiben Sie der Law School verbunden – und (ganz im Sinne von Sabine Rückert) handeln Sie stets mit Haltung, Mut und Mitgefühl.