Akademische Feier 2025

Solidarität und Gestaltungswillen

Präsident Prof. Dr. Michael Grünberger begrüßte die Anwesenden und Gäste. Er machte den Studierenden Mut, dem neuen Lebensabschnitt nicht mit Risikobewusstsein, sondern mit Chancenfreude zu begegnen! Sich mit Mut und Zuversicht zu trauen, Neues zu wagen, sich als Gestalter:in zu begreifen und solidarisch für ein starkes Miteinander zu handeln.

Für Grünberger ist die Solidarität eine der wichtigsten Handlungsmaxime: „Wir sind nicht solidarisch, weil wir stark sind, sondern weil wir alle verletzlich sind. Wir sind solidarisch, weil das Wir und das die Anderen nur eine Frage der Perspektive und des Moments ist. Empathische Solidarität ermöglicht uns, das Gemeinsame zu entwickeln.” 

Die Hochschule sieht es als ihr Ziel, ihre Studierenden zu aktiven Gestalter:innen für unsere Gesellschaft auszubilden. Als private Stiftungshochschule für das Gemeinwohl ist es eine der Kernaufgaben der Lehre.

Gestaltung, Freiheit, Verbundenheit

Wichtige Wegbegleiter:innen der Bucerius Law School nahmen sich Zeit, um Grußworte an die Gäste zu richten und dem neuen Jahrgang persönliche Botschaften mitzugeben:

• Maryam Blumenthal, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung der Freien und Hansestadt Hamburg sagte, „Die Bucerius Law School ist immer auch eine Hochschule für uns, die sich mit ihrer Arbeit an die ganze Gesellschaft richtet (…) mit dem Anspruch, unsere Gesellschaft sehr aktiv mitzugestalten, zu verbessern und sie nach vorne zu tragen.“
• Prof. Manuel J. Hartung, Vorsitzender des Vorstands der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS erinnerte an Gerd Bucerius, den Namensgeber der Hochschule, und an dessen Vermächtnis als Jurist, Verleger, Unternehmer und Politiker. Er sei ein „Fanatiker der Freiheit“ gewesen. Für Manuel J. Hartung ist klar, dass Freiheiten konkret verteidigt werden, wenn man sich eben nicht einschüchtern lässt, weder ökonomisch noch politisch.
• Dr. Anne-Kathrin Bertke, LL.B., Präsidentin des Bucerius Alumni e.V. (Jahrgang 2002) blickte zurück auf ihren eigenen Start an der Bucerius Law School, auf die Prüfungen und Bewährungsproben. Ihr Rat an die Studierenden: „Seid großzügig miteinander und unterstützt euch gegenseitig. (…) Leistung zählt, keine Frage, aber es ist der Charakter, der verbindet.“

Der Staat sind die Menschen

Die Festrede hielt in diesem Jahr der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Stephan Harbarth, LL.M. (Yale). Harbarth betonte, dass die Fundamente unserer freiheitlichen demokratischen Ordnung nicht unerschütterlich sind. Denn: „Bei aller Bedeutung von Verfassungstexten: Eine Ordnung, die keinen Rückhalt in der Gesellschaft genießt, vergeht.“ 

Er begrüßte, dass die Bucerius Law School es sich zur Aufgabe gemacht hat, „nicht nur Rechtstechniker, sondern auch Rechtsethiker auszubilden.“ Vor dem Hintergrund, dass der demokratische Rechtsstaat derzeit großen Herausforderung gegenüberstehe, seien Jurist:innen und Richter:innen gefordert, „das Recht klarer und verständlicher zu machen“, um so das Vertrauen in den Rechtstaat zu erhalten.

Auch die Ausbildung des juristischen Nachwuchses könne einen Beitrag dazu leisten, etwa mit der Vermittlung verständlicher Rechtskommunikation. Vor dem Hintergrund, dass „eine Ordnung, die keinen Rückhalt in der Gesellschaft genießt, vergeht“, erinnerte der Verfassungsrichter eindringlich daran, „dass unser Staat und unsere Gesellschaft nicht abstrakte Konstrukte sind, sondern dass wir alle dieser Staat, dass wir alle diese Gesellschaft sind, und dass es an uns liegt, in welchem Staat und in welcher Gesellschaft wir morgen leben werden.“

Feierliche Immatrikulation

Die eigentlichen Stars waren die Studierenden des neuen Jahrgangs. Jeder und jede von ihnen durfte auf die große Bühne und diesen wichtigen Schritt in ihrem Leben mit der eigenen Unterschrift besiegeln. Eine Tradition, die an der Hochschule bereits seit ihrem Beginn gepflegt wird. Ein emotionaler Moment für die vielen Eltern, die im Publikum saßen. Einer der beiden Geschäftsführer, Meinhard Weizmann, verlas die Namen der neuen Studierenden und fügte einige persönliche Worte hinzu.

Stellvertretend für die Studierendenschaft hat Eike Weimann die passenden Botschaften für all diejenigen gefunden, die in einen neuen Lebensabschnitt starteten. Der Generalsekretär der Studierendenvertretung prognostizierte: „Es wird eine intensive, wundervolle Zeit, auf die ihr euch wirklich freuen könnt!“. Er mahnte, dass der Studienalltag ein Balanceakt sei, der Ausgleich brauche. Und gab einen Ausblick in die Zukunft: „Wir lernen jetzt, um später Akteure zu bleiben!“

Promotionspreis und neuer Vizepräsident

Auch in diesem Jahr wurde der Promotionspreis von der Kanzlei NOERR gestiftet. Simone Schönen, Partnerin der Wirtschaftskanzlei, und Prof. Dr. Christian Bumke verliehen den Preis an Dr. Stephan Zündorf. Er wurde von Prof. Dr. Carsten Jungmann betreut und erhielt den Preis für seine Dissertation „Die Sanierungsentscheidung“. Die insgesamt 43 Promovierten der Hochschule wurden für ihre Leistungen geehrt.

Die Bucerius Law School erhielt außerdem einen neuen Vizepräsidenten. Prof. Dr. Jörn Axel Kämmerer wird sich ab Januar 2026 um die internationalen Angelegenheiten der Hochschule kümmern.

Musik und Moderation - gelungen und unterhaltsam

Die Bucerius Big Band, dirigiert von ihrem langjährigen Leiter Edgar Herzog, begleitete die akademische Feier mit unterhaltsamer Performance. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Susanne Algermissen und ihrem Team für die reibungslose Organisation! Ein großer Dank geht auch an die Moderatorin Dr. Alexa Meyer-Hamme, Leiterin des Zentrums für Studium generale und Persönlichkeitsentwicklung, die mit Charme und klugen Worten durch den Festakt führte. Dem Jahrgang 2025 wünschen wir einen spannenden Studienstart und den Promovendi weiterhin viel Erfolg!