Nach der Begrüßung durch Professor Dr. Michael Göring, Vorstandsvorsitzender der ZEIT-Stiftung, sprach Schäuble zunächst über die aus den Schrecken des Dritten Reichs erwachsene Verantwortung der Deutschen, sich der Erkenntnis zu stellen, dass sie zu etwas derart Schrecklichem fähig waren. Damit gekoppelt verwies Schäuble auf das, was Fritz Stern die zweite Chance Deutschlands genannt hat: Die Möglichkeit, ein freies Zusammenleben in Menschenwürde und Rechtsstaatlichkeit zu ermöglichen. Dazu sei die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den anderen europäischen Staaten essentiell.
Im zweiten Teil der Veranstaltung kam das Gespräch mit Ralph Bollmann, Journalist und Historiker, auch auf aktuelle Themen wie die in Schäubles Augen schwindende Gewaltenteilung, der gesellschaftlichen Stimmung in Deutschland in Bezug auf Geflüchtete und die Definition der deutschen Rolle in Europa. Damit das Projekt Europa funktioniere, so Schäuble, sei es wichtig, die Positionen nicht zu weit auseinander gleiten zu lassen und Kompromisse einzugehen.