Warum wolltest Du ausgerechnet zu Freshfields?
Mein Ziel war es, zumindest eines der zwei möglichen Praktika in einer Großkanzlei zu verbringen, um das Umfeld dort kennenzulernen. Immerhin handelt es sich um ein sehr attraktives und nach dem Abschluss an der Bucerius häufig gewähltes Berufsfeld. Außerdem habe ich mir gedacht: Wenn schon Großkanzlei, dann aber richtig. Da hat sich Freshfields als bekannte, internationale Kanzlei mit vielen spannenden Mandaten angeboten und ich hatte das Glück, den Platz am Ende auch zu erhalten.
Für mich persönlich war zudem praktisch, dass ich in Hamburg bleiben konnte und der Standort hier auch M&A für das Praktikum anbot, eine der Fachrichtungen, die ich mir gerne anschauen wollte. Zudem hatte ich aus den höheren Jahrgängen gehört, dass das Praktikantenprogramm dort im Sommer einfach sehr ansprechend gestaltet sei. Ein bisschen war also auch der Flurfunk schuld.
Was hat Dir während Deines Praktikums besonders gefallen?
Da fällt mir als Erstes besagtes Praktikantenprogramm ein. Dazu gehören neben diversen Events eine Auftakt- und Abschlussveranstaltung in Frankfurt, wo alle Praktikant:innen aus ganz Deutschland zusammenkommen. Das war zwar wenig juristisch, dafür aber umso spaßiger und Frankfurt hatte ich noch nie vorher besucht. Auch bei mir in der Abteilung am Standort herrschte einfach eine sehr gute Atmosphäre. Es wurde fachlich auf einem hohen Niveau gearbeitet, aber das Miteinander war nie angestrengt, sondern immer konstruktiv und offen.
Fragen waren immer erwünscht. Das klingt zwar ein bisschen nach eingeschobenem Werbeblock, aber ich war im Nachhinein wirklich beeindruckt davon, wie herzlich dort miteinander umgegangen wurde.
Was war die größte Herausforderung, mit der Du lernen musstest, umzugehen?
Herausforderung hört sich für mich immer nach einem verklausulierten Begriff für Probleme an und die hatte ich im Praktikum eigentlich nicht. Es gab natürlich auch kompliziertere Aufgaben und man musste sich trauen, offen auf andere zuzugehen und nachzufragen. Das juristische Arbeiten, insbesondere in einschlägigen Datenbanken und die Frage, wie man diese für „richtige Juristen bei der Arbeit“ aufbereitet, war neu und benötigt eine gewisse Anlaufphase.
Am Ende hat mir das aber wirklich Spaß bereitet und ich konnte schon wie ein kleiner „WisMit“ (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) mithelfen. Vielleicht am ehesten nahe einer Herausforderung ist das Eigenengagement, das man mitbringen muss. Zwar steht einem immer ein Mentor zur Seite, wenn man aber wirklich ausgelastet sein möchte, muss man sich auch trauen auf dem Flur herumzulaufen, an Türen zu klopfen und aktiv nach Aufgaben zu fragen. Meistens sind dabei sowieso die spannendsten Tätigkeiten herausgesprungen.