Allein unter Juristen

Tuvia Tenenbom zu Besuch an der Bucerius Law School.

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Am 14. Januar bekam die Bucerius Law School einmal mehr prominenten Besuch. Tuvia Tenenbom kam für eine Lesung aus seinem neu erschienenen Buch und ein anschließendes Gespräch. Tenenbom ist ein israelisch-amerikanischer Autor und ZEIT-Kolumnist, der nach seinem viel beachteten Buch ''Allein unter Deutschen'' im vergangenen Jahr sein zweites mit dem Titel ''Allein unter Juden'' herausbrachte. Zunächst las die Schauspielern Maureen Havlena einige Passagen daraus vor.

Das Buch beschreibt die teils erschreckenden Erlebnisse, die Tenenbom unter falscher Identität während seiner Reisen durch Israel und die angrenzenden Länder widerfuhren. Es widmet sich den antijüdischen Ressentiments und Vorurteilen, die in weiten Teilen der Region vorherrschen, und zeigt auf, wie viel anders sich die Menschen einem gegenüber verhalten, wenn man sich als ''Tobi, der Deutsche'' vorstellt.

Nach einer kurzen Leseprobe zu Beginn der Veranstaltung folgte das eigentliche Gespräch, das Steffen Dobbert, Redakteur bei ZEIT ONLINE, leitete.

Tenenbom legte dar, dass der Begriff  ''Jude'' längst nicht mehr lediglich die Religionszugehörigkeit beschriebe, sondern vielmehr eine bestimmte kulturelle Lebensweise. Er kritisierte internationale Hilfsorganisationen und NGOs, deren Vertreter er in Palästina gesprochen habe, als antisemitisch, da sie sich dem Standpunkt Israels in den schwelenden Konflikten vollständig verschlössen. Er vertrat zudem die Ansicht, Deutschland solle sich aus dem Nahostkonflikt fernhalten und, mit Blick auf die Demonstrationen in Dresden, erst einmal die Probleme mit Fremdenfeindlichkeit im eigenen Land lösen.
Im Anschluss beantwortete Tenenbom noch Fragen aus dem Publikum, die unter anderem auf seine journalistischen Methoden gerichtet waren.

Text

Pablo Cardenal, Student

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