Am 21. und 22. Juni fand auf Einladung von Prof. Dr. Jörn Axel Kämmerer und Prof. Dr. Hans-Bernd Schäfer ein internationaler und interdisziplinärer Workshop an der Bucerius Law School statt, der den Brexit in seinen rechtlichen und wirtschaftlichen Dimensionen beleuchtete. Das Zustandekommen des Workshops wurde mit Mitteln des 2017 aufgelegten Interdisciplinary Legal Research Program der Hochschule möglich gemacht. Angereist waren neben renommierten deutschen Juristen und Ökonomen Wissenschaftler aus dem Vereinigten Königreich und anderen Teilen der Welt. Ihre Einordnung des Brexits sowie seiner rechtlichen und ökonomischen Folgen eröffneten spannende Perspektiven und gaben Anlass zu intensiven Diskussionen.
Den Auftakt machte am Freitagnachmittag Prof. Dr. Roland Kirstein, der mit seiner Brexit-Betrachtung aus Sicht der Spieltheorie beeindruckende Erkenntnisse lieferte und die Notwendigkeit des interdisziplinaren Diskurses verdeutlichte. Weitere Vorträge befassten sich u.a. mit den Auswirkungen des Brexits auf die Finanzmarktregulierung, den Dienstleistungssektor und die gerichtliche Streitbeilegung.
Trotz der Unsicherheiten über die weitere Entwicklung konnte die Tagung das Dunkel des Brexits an nicht wenigen Stellen erhellen und seine Konsequenzen für Recht und Wirtschaft vor Augen führen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig über die Notwendigkeit von wissenschaftlichen Diskussionen wie dieser, aber auch darüber, dass die Politik die maßgeblichen rechtlichen sowie wirtschaftlichen Fragen oft ausklammert und ihrer Verantwortung für die Einschätzung der Lage und Vorsorge für die Folgen dabei nicht hinreichend gerecht wird.