Um den Studierenden der Bucerius Law School einen Einblick in das Berufsbild UnternehmensjuristIn zu geben, lud das Studium professionale Alumni und deren KollegInnen am 23.01.2020 ein, über ihre Arbeit als JuristInnen in der Wirtschaft zu erzählen. Moderiert wurde der Abend von Maximilian Wörner-Schönecker.
Den Anfang machte Johannes Scheilke, Senior Legal Counsel DACH bei Unilever: An seinem Job im Unternehmen schätze er, dass die Arbeit sowohl juristisch wie auch inhaltlich herausfordernd sei, aber gleichzeitig auch deutlich mehr Planbarkeit und Lebensqualität für ihn bereithalte als die Arbeit in einer Kanzlei. Anders als Scheilke, der aus der Kanzlei ins Unternehmen wechselte, begann sein Kollege aus der Abteilung Arbeitsrecht, Florian Ehlers, direkt nach dem 2. Staatsexamen bei Unilever zu arbeiten. Da dies aber ein eher unüblicher Weg für Berufsanfänger sei, empfahl Ehlers Studiereden, die ebenfalls direkt in einem Unternehmen einsteigen möchten, frühestmöglich Kontakte über Praktika oder das Referendariat zu Rechtsabteilungen zu knüpfen.
Auch Arbeitsrechtlerin Dr. Melanie Röpke fing direkt bei der Lufthansa Technik AG an zu arbeiten, auch wenn sie eigentlich zunächst nur der Zufall und eine weitergeleitete Jobanzeige zu dem Luftfahrtunternehmen führte. Ihr Kollege, Thomas Terbeck, Head of Legal Affairs Asia Pacific, berichtete im Anschluss darüber, welche spannenden Herausforderungen die Arbeit in einer Rechtsabteilunge eines so internationalen Unternehmens wie der Lufthansa Technik AG mit sich bringe und wie ihn seine Arbeit selbst häufig auf Reisen über den ganzen Globus führe.
Florian Puschmann, Senior Legal Counsel Corporate Law & Corporate Governance bei der Beiersdorf AG, erläuterte, welche Faktoren für die Identifikation mit seinem Arbeitgeber für ihn wichtig seien: erstens das Unternehmen als solches und die Produkte, die im täglichen Leben, z.B. im Supermarkt, sehr präsent sind, und zweitens das Investment in persönliche Beziehungen zu den Menschen im Unternehmen.
Bei der anschließenden Fragerunde konnten die Studierende nicht nur mehr darüber erfahren, wie die moderne Arbeitswelt im Unternehmen das deutsche Arbeitsrecht an seine Grenzen treibt, sondern auch wie ein typischer Berufsweg in einem Konzern aussieht und welche Möglichkeiten es für JuristInnen gibt, auch in nichtjuristischen Kontexten mitzuarbeiten. Danach konnten die Gespräche bei Brezeln und Wein fortgesetzt werden.
Charlotte von Fallois