SPIEGEL-Redakteur Thorsten Gerke zu Gast im Studium Generale

DER SPIEGEL-Bildredakteur Thorsten Gerke berichtet in einem Seminar des Studium Generale von seiner Arbeit und den Abläufen einer Magazin-Redaktion

Am 10.11.2021 war DER SPIEGEL-Bildredakteur Thorsten Gerke an der Bucerius Law School zu Gast und berichtete in einem Seminar im Rahmen des Studium Generale von seiner Arbeit. Neben einem inhaltlichen Input gab es auch für die Studierenden die Möglichkeit ihre Fragen in einem offenen Gespräch zu stellen.

Vom Praktikanten zum Bildredakteur – Thorsten Gerkes Werdegang

Über ein Praktikum und eine anschließende Assistenten-Stelle fand Thorsten Gerke den Weg zur Bildredaktion. Viele seiner Kolleg*innen kamen über ein Studium der Fotografie zu diesem Beruf, einen klassischen Weg gebe es jedoch nicht. Er selbst hat nicht studiert, sondern sein Handwerk über die Ausübung des Berufes gelernt. Bereits seit 16 Jahren arbeitet Gerke nun beim Magazin „DER SPIEGEL“, zunächst im Ressort Politik, jetzt überwiegend im Online-Angebot.

Herausforderungen der Digitalisierung

Als Thorsten Gerke seine Tätigkeit in der Bildredaktion begann, arbeitete er noch viel mit physischen Bildern. Heute laufen die Prozesse selbstverständlich digital ab. Dies bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Die Formate digitaler Inhalte unterscheiden sich von denen in den Printmedien. Die Bilder werden deshalb anders wahrgenommen. Diese Umstellung beschreibt Gerke als eine seiner größten aktuellen Herausforderungen.

Arbeitsalltag in der Bildredaktion

Oftmals kommen Redakteur*innen mit einer Idee und einer kurzen Inhaltsangabe auf ihn zu. Seine Aufgabe besteht dann darin passendes Bildmaterial auszuwählen oder anfertigen zu lassen. Bilddatenbanken sind dabei meistens die erste Anlaufstelle. Ist kein passendes Bild verfügbar, kann Gerke auch selbst Bilder in Auftrag geben. Dazu hat er ein bestehendes Netz aus Fotograf*innen. Je nach den Anforderungen an das Foto spielt bei der Auswahl neben Standort- und Budgetvorgaben auch der Stil des oder der Fotograf*in eine wichtige Rolle. Die ausgewählten Bilder müssen zum Schluss in Zusammenarbeit mit dem Mitarbeitenden im Layout-Bereich mit dem Text vereint werden. Als letztes wird der fertige Artikel dem oder der Ressortleiter*in zur Abnahme vorgelegt. Neben der kreativen Tätigkeit gehört jedoch auch die Setzung von Urhebernachweisen sowie eine Kostenabrechnung der angefallenen Kosten für das Bildmaterial zu seinen Aufgaben.

Ein juristischer Blick auf die Bildredaktion

Die Veranstaltung schloss mit der Möglichkeit für die Studierenden in einer entspannten Atmosphäre Fragen an Herrn Gerke zu stellen. Dabei interessierte die Studierenden auch der rechtliche Bezug zur Bildredaktion. Daraufhin stelle Gerke klar, er kenne sich mit den Grundzügen des rechtlichen Rahmens aus, eine eingehendere Betrachtung nehme allerdings die hauseigene Rechtsabteilung vor. Diese prüft die Artikel vor der Veröffentlichung auf mögliche Unvereinbarkeiten mit geltendem Recht.

Text

Helen Päßler

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