Während die Wirtschaft immer globaler und mobiler agiert, liegt die Besteuerungshoheit weiterhin bei den nationalen Staaten – ein Umstand, der manches Unternehmen verleitet, in Steueroasen im Ausland zu fliehen. Mit dem Ziel eines gerechteren Regelungsrahmens hat die OECD deshalb einen Aktionsplan gegen die Aushöhlung der Steuerbasis und die Gewinnverlagerung (BEPS) entwickelt. Er wurde am 3. Juni 2015 im Rahmen des 10. CFO Circle, zu dem Ernst & Young in Kooperation mit der Bucerius Law School eingeladen hatte, thematisiert. Unter der Moderation von Hermann Gauß vom EY National Office Tax in Berlin berichtete Dr. Michael Meister, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium der Finanzen, über die Bedeutung des BEPS-Aktionsplans für den deutschen Mittelstand und den derzeitigen Stand der Umsetzung.
Meister erklärte, der BEPS habe das Ziel, die deutsche Steuerbasis zu schützen und Steuergleichheit im Land herzustellen, um eine Gleichbehandlung der Unternehmen zu gewährleisten. Im Rahmen des seit 2013 erstellten Aktionsplans habe die OECD 15 Schlüsselprobleme des gegenwärtigen Steuersystems identifiziert, welche derzeit durch die nationale Umsetzung konkreter, von der OECD ausgesprochener Empfehlungen gelöst werden sollen.
Die anschließenden Diskussion gab den Teilnehmer Gelegenheit, tiefer gehende Fragen über die anstehenden Reformen zu stellen, bevor der Abend bei einem gemeinsamen Flying Dinner ausklang.