Die neue Ukraine-Hochschulgruppe und der Hilfsstab

An der Law School wurde in den letzten Tagen eine Ukraine-Hochschulgruppe gegründet, die den Hamburger Hilfsstab für die Ukraine unterstützt

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Zwei Wochen ist es her, dass Russland in die Ukraine einmarschiert ist. Seitdem sind offiziell etwa 123.000 Schutzsuchende in Deutschland registriert worden. Die Bevölkerung hat sich dabei bisher sehr solidarisch gezeigt, viele haben ihren privaten Wohnraum zur Verfügung gestellt.

Trotzdem besteht weiterhin ein großer Bedarf nach Unterstützung, sowohl in Form von Spenden als auch in Form von Infrastruktur und Koordination. Aus diesem Grund hat sich in Hamburg ein Ukraine-Hilfsstab gegründet. An der Law School sind bisher zwei Projekte entstanden, die Ukraine-HSG und ein Benefizevent.

 

Der Hilfsstab und seine Aufgabe

Der Hilfsstab wurde durch den Verein der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit in Kooperation mit dem Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg gegründet, um Hilfsbemühungen für die Ukraine zu bündeln und Effektivität sowie Koordination der Projekte zu gewährleisten. Der Hilfsstab organisiert die Versorgung und Unterbringung von Menschen, Transporte in das Krisengebiet und Demonstrationen.

Dabei ist eine starke Medienpräsenz essenziell, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit weiterhin auf die erschütternde Lage vor Ort zu lenken. Bei der Behördenkommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Rechtsberatung benötigte der Hilfsstab dringend Unterstützung. Dafür fand sich Hilfe an der Law School, und die Studierenden gründeten eine neue Hochschulgruppe, die Ukraine-HSG.

 

Die Ukraine HSG an der BLS

Die Ukraine-Hochschulgruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, der ukrainischen Diaspora in Hamburg zu helfen, Strukturen aufzubauen. Es wurde Kontakt zu Anwält*innen hergestellt sowie bei Pressearbeit und Behördenkommunikation unterstützt. Auch die bisher in Hamburg stattgefundenen Demonstrationen wurden maßgeblich von der Ukraine-HSG mitorganisiert und durchgeführt, indem sich viele aus der Hochschulgruppe beispielsweise als Ordner*innen bereitstellten.

Dabei ist die Hilfsbereitschaft der Hochschule und der Studierendenschaft sehr hoch. Gerade das von zwei Studentinnen organisierte Benefizevent hat in beeindruckender Weise gezeigt, was Reichweite ausmachen kann, um Spenden für einen guten Zweck zu sammeln. Die Law School unterstützt die Initiative aber beispielsweise auch durch Bereitstellung von Räumlichkeiten. Dies war insbesondere, als der Hilfsstab noch keine eigenen Einrichtungen hatte, eine große Unterstützung.

Was kann man tun, um zu helfen?

Es bleibt vor allem wichtig, kontinuierlich auf die Situation in der Ukraine aufmerksam zu machen. Sie verschlechtert sich weiter von Tag zu Tag. Das Teilen von verifizierten Informationen und Projekten sind dabei eine große Hilfe. Auch ist der Hilfsstab weiterhin dringend auf Spenden angewiesen. Jede Aufmerksamkeit, die die Initiative bekommt, ist wichtig, um weiter Geld- und Sachspenden sammeln zu können. Auch bei Demonstrationen mitzuwirken, um Druck auf die Politik auszuüben, um zum Beispiel weitere humanitäre Lieferungen in die Ukraine zu erwirken, bleibt wichtig.

Für die Zukunft will der Hilfsstab dafür kämpfen, dass das anfängliche große Interesse an der Situation in der Ukraine nicht verschwindet, sondern dauerhaft erhalten bleibt. Das Engagement für Ukrainer*innen sollte nicht zurückgehen.

 

Persönliche Betroffenheit auch an der BLS

Viele, die sich ehrenamtlich engagieren, sind selbst in irgendeiner Weise von den Ereignissen betroffen. Auch an der Law School sind einige Studierende persönlich involviert, weil sie Freund*innen, Angehörige oder Wurzeln in der Ukraine haben. Alexander Blümel, Student des Jahrgangs 2019, bezeichnet es als „eine starke Motivation für die Ukraine zu kämpfen und über sich hinauszuwachsen. Jede Stunde weniger Schlaf ist es wert.“

 

Text

Alexander Blümel, Emma Schimmel

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