Jura... und dann? Unternehmensberater.

Bucerius-Absolvent Philip Liebenow, heute Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group im Interview.

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Philip Liebenow (Jahrgang 2003) arbeitet seit seiner Promotion bei der Boston Consulting Group (BCG). Er erzählt, wie man Unternehmensberater wird, woraus die Arbeit eigentlich besteht und warum sie so viel Spaß macht.

Was macht ein Unternehmensberater?

Er arbeitet für Unternehmen aus allen möglichen Industrien, aber auch für öffentliche Institutionen an ganz unterschiedlichen strategischen Fragestellungen: von Wachstumsstrategie und Innovation über Organisation, Operations, Marketing, Finanzierung und Risikomanagement bis hin zu Themen wie Globalisierung und Digitalisierung.

In meinem aktuellen Projekt unterstützen wir einen Pharma-Hersteller in der Strategieentwicklung.

Was macht Dir besonders Spaß an Deiner Arbeit?

Es ist abwechslungsreich und herausfordernd, die (oftmals sehr offenen) strategischen Fragestellungen zu strukturieren und systematisch zu analysieren. Dabei helfen Fähigkeiten, die man im Jurastudium und bei der Promotion entwickelt. Unter anderem deshalb rekrutieren Strategieberatungen Juristen.

Außerdem macht es Spaß, in interdisziplinär zusammengesetzten und immer wieder wechselnden Teams zu arbeiten: in meinem Fall momentan eine Geisteswissenschaftlerin, ein Mathematiker, eine Volkswirtin, ein Mediziner und ich als Jurist. Hinzu kommt, dass alle Kolleginnen und Kollegen interessante und sehr hilfsbereite Persönlichkeiten sind.

Was war beim Berufseinstieg die größte Herausforderung für Dich?

Ich hatte nie ein Praktikum in einer Unternehmensberatung gemacht. Daher musste ich mich zügig an die beratungstypische, projektbezogene Arbeitsweise gewöhnen – zum Beispiel, in kurzer Zeit inhaltlich-konzeptionell und visuell überzeugende Analyseergebnisse zu produzieren. Das dazu nötige technische "Handwerkszeug", aber auch wirtschaftswissenschaftliche Inhalte lernt man in einem vierwöchigen Einsteigertrainig. Aus den wirtschaftswissenschaftlichen Vorlesungen an der Bucerius Law School, aus dem Gesellschafts- und Steuerrecht etc. bringt man insofern aber einige Vorkenntnisse mit.

Wem würdest Du empfehlen, Unternehmensberater zu werden? Was braucht man dafür?

Menschen, die analytisch denken, vielseitig interessiert sind und die Energie und Neugier dafür mitbringen, sich immer wieder in neue Projekte und branchenspezifische Fragestellungen einzuarbeiten.

Wie wird man Unternehmensberater bei BCG? Wie war es bei Dir?

Ich musste an zwei Tagen fünf einstündige Interviews absolvieren, die jeweils aus einem persönlichen Teil und einer Case Study bestanden, außerdem noch einen computerbasierten Analytiktest und eine Reihe kleinerer Rollenspiele. Insgesamt ähnelt das Bewerbungsverfahren in manchem dem Auswahlverfahren an der Bucerius Law School – es war jedenfalls ähnlich intensiv. Aber es lohnt sich!

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