Wie viel Paar weiße Socken haben Deutsche im Sommerurlaub dabei, wie viele neue Grundschullehrer braucht Deutschland 2020 und überhaupt – wie viele Smarties passen eigentlich in einen Smart? Doch sind das wirklich die Fragen, mit denen Personaler sich jeden Tag im Assessment Center beschäftigen? AbsolventInnen der Bucerius Law School gaben darauf eine Antwort und berichteten unter Moderation von Dr. Sebastian Naber jüngeren Studierenden bei einer Veranstaltung des Studium professionale am 23. November 2017 von ihrem Berufsalltag.
Denn so einheitlich ist der typische Tag als Personaler überhaupt nicht und das fängt schon bei den verschiedenen Jobbezeichnungen an: Während Dr. Claudiana Triskatis als Senior Global Talent Manager für McKinsey queer um die Welt telefoniert, um die Personalmanagement-Strukturen global zu vereinheitlichen, ist Nikolaus von Hesler, Vorstandsassistent im Personalvorstand von Siemens, mit seinem Unternehmen gerade in Deutschland in aller Munde. Beim Konkurrenten General Electric Deutschland dagegen ist Roman Strecker Senior Labour Relations Manager und ist ein harter Verhandlungspartner für die Betriebsräte. Eine ganz und gar deutsche Berufsbezeichnung hat im Vergleich dazu Martin Bittner, Referent im Personalreferat des Bundesjustizministeriums, der sich zum Beispiel um die Besetzung der obersten Gerichte kümmert.
Obwohl sie alle sehr verschiedene Jobs innehaben, verbindet sie doch auf jeden Fall eins: Keiner von ihnen strebte nach dem Jurastudium direkt eine Karriere als Personaler an, stattdessen handelte es sich häufig um einen glücklichen Zufall, dass sie in dieses Berufsfeld gerieten. Triskatis z. B. fing bei McKinsey eigentlich als Unternehmensberaterin an, während Bittner sich nach seinem Einstieg bei einer Großkanzlei ursprünglich für einen ganz anderen Job im Justizministerium bewarb.
Bei ihrer Arbeit nützt allen Alumni jedenfalls vieles, was Sie aus ihrer Zeit an der Bucerius Law School mitgenommen haben: Arbeiten in einem internationalen Umfeld, Präsentations- und Kommunikationsskills, Durchhaltevermögen sowie das gute Netzwerk der Hochschule.
Was Personaler auf jeden Fall auch mitbringen sollten, ist laut den AbsolventInnen gute Menschenkenntnis, Spaß am Verhandeln und eine gewisse Resilienz, schließlich müssen auch manchmal Trennungsgespräche geführt werden oder Konflikte gelöst werden.
Eines wurde deutlich: Die Arbeit des Personalers entwickelt sich mit dem Unternehmen und seiner Position am Markt. Persönliche Anekdoten aus der Personalabteilung konnten dann im Anschluss an die Veranstaltung in guter Hochschul-Tradition bei Brezeln und Wein ausgetauscht werden.