MOVE-Moot 2019: Das Finale am 25. und 26. Juni

MOVE-Moot zum Migrationsrecht feiert erfolgreiche Premiere. Organisiert haben ihn Studierende der Universität Hamburg und der Bucerius Law School.

Vor fast genau einem Jahr war die Idee entstanden, das Migrationsrecht durch einen Moot Court ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Obwohl gesellschaftlich heftig diskutiert, spielt es im Studium kaum eine Rolle. In einem gemeinsamen Kraftakt haben es das Team unserer Law Clinic und der Refugee Law Clinic der Universität Hamburg tatsächlich von der Idee bis zur mündlichen Finalverhandlung vor hochkarätigen Berufsrichtern gebracht: Beim ersten bundesweiten Moot Court im Migrations- und Asylrecht traten elf Teams aus sieben deutschen Städten in Hamburg gegeneinander an!

Die Teams mussten in der Schriftsatzphase sowohl die Seite des fiktiven Klägers Ahmad Iraki als auch die Seite des BAMF als Beklagte vorbereiten; für welche Seite die Teams dann in den Vorrunden im Rechtshaus der Universität Hamburg plädierten, wurde ausgelost. Nach starken Pleadings standen die Finalisten fest: Die Teams der Refugee Law Clinic Passau und "Moot to Move" von der Bucerius Law School. Die Mooties durften sich nach den Vorrundenpleadings nicht zurücklehnen: Sie erhielten am Abend noch einen zusätzlichen Schriftsatz, den es bis zum nächsten Morgen durchzuarbeiten und in das Pleading einzubauen galt. Ein Münzwurf von Bundesverwaltungsrichterin Dr. Katharina Harms entschied darüber, wer den Kläger vertreten sollte und wer die Beklagte.

Im Finale am Sonntagvormittag in unserem Moot Court setzte sich schließlich das Law-School-Team knapp gegen die starken Gegner*innen aus Passau durch. Wie Professor Hoffmann-Riem bei der Siegerehrung treffend sagte: Auch wenn auf Beklagtenseite, die das BAMF vertrat, die Argumente einen Hauch stärker waren – das Herz der Juror*innen und Zuschauer*innen war beim Kläger, dem wegen seiner Homosexualität verfolgten Ahmad Iraki.  Die Erstellerin der Fallakte, Rechtsanwältin Constanze Zander-Böhm, war beeindruckt von der Leistung der hochmotivierten Teams in den Pleadings. Sie hatte für den Moot drei ihrer eigenen Fälle gewissermaßen "zusammengeschweißt" und daraus den Sachverhalt erstellt.

Das Gewinnerteam bestand aus Elisabeth Vireau, Abdullah Yüksel, Lukas Meves (alle 2017) und Franziska Adelmann (2015). Ein weiteres Team mit Law-School-Beteiligung erhielt die Auszeichnung für den besten Klägerschriftsatz: Jonas Kurz, Lucas Mayr, Sebastian Schwartz, Valentin Volhard (alle 2017) sowie Leonie Hügemann (Universität Mainz).

Seinem Namen entsprechend wird der MOVE-Moot in den nächsten Jahren durch Deutschland wandern. Der nächste Austragungsort steht bereits fest: Wir freuen uns auf den MOVE 2020 in Gießen!

Text

Text: Bianca Sukrow (Law Clinic)

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