Reise nach Japan

Teilnahme am Transnational Program der Waseda University School of Law (Tokio).

Forschung & Fakultät |

Vom 7. bis zum 11. März 2016 nahm Professor Dr. Thomas Rönnau (Inhaber des Lehrstuhl für Strafrecht I) in Begleitung von Kilian Wegner (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl) und Philipp Hillingmeier (LL.B.-Jahrgang 2011) am diesjährigen Transnational Program der Waseda University School of Law in Tokio teil. Die Waseda University School of Law gehört zu den renommiertesten Ausbildungsstätten für Juristen in Japan und ist eine langjährige Partnerhochschule der Bucerius Law School.

Inhaltlich befasste sich die Tagung mit der Beteiligung von Laien im Strafverfahren. Während die U.S.-amerikanische Rechtsordnung der Laienbeteiligung in Form des Jury-Systems eine starke Bedeutung beimisst, spielt sie in Kontinentaleuropa eine geringere Rolle. In seinem Tagungsvortrag zeichnete Professor Rönnau die Entstehungsgeschichte des deutschen Regelungsmodells nach, in dem die Beteiligung von Laien an der Strafrechtssprechung sich in der Schöffengerichtsbarkeit manifestiert, und führte die Teilnehmerinnen in die hiesige Debatte um die Vor- und Nachteile dieses Systems ein. In Ostasien ist diese Thematik von Aktualität, weil sowohl Japan als auch Südkorea die Laienbeteiligung in ihren Strafrechtsordnungen erst vor wenigen Jahren deutlich ausgeweitet haben und sich momentan in einem Evaluierungsprozess befinden. Auch in Taiwan wird zur Zeit über eine entsprechende Reform diskutiert.

Neben dem engagierten fachlichen Austausch bot das Tagungsprogramm nicht zuletzt auch Raum für interessante Einblicke in den Alltag in der Metropole Tokio mit seinen über 13 Millionen Einwohnern sowie in die Besonderheiten der japanischen Kultur. Neben eindrücklichen kulinarischen Erfahrungen bildete hier ein Ausflug in die Justizvollzugsanstalt von Yokohama einen Höhepunkt der Reise.

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