Am 27. September 2017 wurde der Förderpreis der Stiftung Kapitalmarktforschung für den Finanzstandort Deutschland an den Alumnus Daniel Klingenbrunn für dessen Dissertationsschrift verliehen. Die Arbeit wird für herausragende, praxisnahe Forschungsarbeiten zu Fragen des Kapitalmarktes und des Aufsichtsrechts, vorzugsweise mit Bezug zum Verbriefungsmarkt und zur Kapitalmarktunion, vergeben. Die Arbeiten sollen dazu beitragen, den Finanzstandort Deutschland zu stärken, indem sie Schwachstellen analysieren und Anregungen für Verbesserungen geben. Die Übergabe des jährlich vergebenen und mit 10.000 Euro dotierten Preises fand am Vorabend des True Sale International Jahreskongresses durch die Stifter in der Berliner Niederlassung der KfW Bankengruppe statt. Die Laudatio hielt der Stiftungsvorstand Rolf Maihöfer.
Die Dissertationsschrift trägt den Titel „Produktintervention zugunsten von Finanzmarktstabilität“ und widmet sich der Legitimation und Dogmatik von funktionsschützenden Produktverboten unter der Annahme komplexer, adaptiver Finanzmärkte. Dazu wird das Regulierungsziel der Finanzmarktstabilität in Bezug zur klassischen Finanzmarkttheorie gesetzt und deren Schwachstellen offengelegt, um sie unter Rückgriff auf die Adaptive Markthypothese, die durch den US-Ökonomen Professor Andrew W. Lo entwickelt wurde, fortzuentwickeln. Chancen und Risiken des so evolutionär verstandenen Produktinnovationsprozesses werden auf eine allgemeine Basis gestellt, um damit das Verbot ungedeckter Leerverkäufe und CDS, aber auch Produktverbote generell und prognostisch bewerten zu können.
Die Dissertationsschrift entstand zwischen 2013 und 2016 während der Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Unternehmens- und Kapitalmarktrecht an der Bucerius Law School sowie am Lehrstuhl von Professor Dr. Rüdiger Veil. Das Promotionsverfahren schloss Daniel Klingenbrunn im Februar 2017 ab. Die Arbeit soll in naher Zukunft in der Schriftenreihe zum Unternehmens- und Kapitalmarktrecht beim Verlag Mohr Siebeck erscheinen.