Unternehmergespräch mit Dietrich Firnhaber

Über den Weg vom Anwalt zum Unternehmensjuristen zum Manager

Im Rahmen der CMS Hasche Sigle Lecture in Kooperation mit dem Studium professionale folgte Dietrich Firnhaber am 3. November 2016 der Einladung zum Unternehmergespräche in die Bucerius Law School. Bei Brezeln und Wein berichtete Firnhaber von seinem beruflichen Werdegang voller Höhen und Tiefen. Nach dem Jurastudium in Heidelberg arbeitete er zunächst in einer Rechtsanwaltskanzlei, merkte aber schnell, dass er nicht dauerhaft einen klassisch juristischen Beruf ausüben wollte. Durch mehrere Stationen in Rechtsabteilungen von Unternehmen, u. a. bei Heidelberger Druck, habe er gelernt, wie wichtig wirtschaftliche Aspekte bei juristischen Fragestellungen seien, um das Management auch dahingehend beraten können. Mit der Zeit habe er so mit dem Management sehr eng zusammenarbeiten und mehr und mehr auf operativer Ebene tätig sein können.

Später zog es ihn als weltweiten Chefsyndikus für die RWE Wasserdivision in die USA, wo er u. a. den Börsengang von American Water begleiten konnte. Nach einer kurzen Rückkehr zu Heidelberger Druck fing er in leitender Position bei der Covestro AG, einem Chemieunternehmen und einer Ausgründung von Bayer, an. Hier herrsche trotz ca. 12 Mrd. Euro Jahresumsatzes und 14.000 Mitarbeitern ein Start-Up-Flair, weil das Unternehmen Stück für Stück unabhängiger von Bayer werde und vor Entwicklungsdrang strotze. Auf Nachfragen der anwesenden Studenten erzählte Firnhaber, dass das Ansehen und die Integration der Rechtsabteilung in einem Unternehmen darüber entscheide, ob man von ihr den Sprung ins Management schaffen könne. Der beste Kompass für seine beruflichen Entscheidungen sei aber immer sein Bauchgefühl gewesen. Nach Kierkegaard könne man das Leben ohnehin nur rückwärts verstehen, leben müsse man es vorwärts.

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Foto und Text: Leon Blacher

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