Exkursion des Schwerpunkts Arbeitsrecht ins Stahlwerk

Am 01. Dezember 2021 besuchten Studierende des aktuellen Schwerpunkts Arbeitsrecht von Professor Dr. Matthias Jacobs das Stahlwerk ArcelorMittal in Bremen

Arbeitsrechtlicher Vortrag

Der Ausflug startete mit einem spannenden Vortrag des Arbeitsdirektors von ArcelorMittal in Bremen Michael Hehemann, der ursprünglich bei der Gewerkschaft IG Metall arbeitete, und des Mitglieds des Gesamtbetriebsrats Bernd Rosenbaum, der Geschäftsführer der IG Metall Bremen ist. Bei ArcelorMittal handelt es sich um den größten Stahlproduzenten der Welt, bei dem in Bremen aktuell circa 3100 Personen beschäftigt sind. Arbeitsrechtlich interessant war für die Studierenden, dass das Stahlwerk der Montanmitbestimmung unterliegt, was bedeutet, dass der Aufsichtsrat paritätisch besetzt ist – also zur Hälfte aus Arbeitnehmer*innen- und zur Hälfte aus Arbeitgeber*innenvertreter*innen besteht – und es zusätzlich noch ein neutrales Mitglied gibt: der Arbeitsdirektor als gleichberechtigtes Mitglied der Geschäftsführung. Da der Arbeitsdirektor nicht gegen die Stimmen der Mehrheit der Arbeitnehmer*innenvertreter*innen im Aufsichtsrat bestellt oder abberufen werden kann, hat die Arbeitnehmer*innenseite bei ArcelorMittal eine sehr starke Stellung. Inhaltlich haben die Studierenden viel über die arbeitsrechtlichen Vorhaben des Unternehmens gehört. Unter anderen ging es um den Zukunfstarifvertrag, sowie die Roadmap des Stahlwerks bezüglich der Reduktion ihres Kohlenstoffdioxidverbrauchs. Diskutiert hat der Schwerpunkt die Impfkampagne, die Datenerhebung der 3G-Nachweise am Arbeitsplatz und die bald anstehenden Betriebsratswahlen.
 

 

Werksführung

Nach dem Mittag ging es für die Studierenden weiter mit einer Werksführung. Dafür mussten sie umfassende Sicherheitskleidung inklusive Helm, Handschuhe, Schutzbrille und Sicherheitsjacken anlegen. Sicher eingepackt guckten sie sich erst den größten der drei Hochöfen von außen an. Danach besichtigten sie das ein Kilometer lange Warmwalzwerk von innen, das an diesem Tag jedoch aufgrund einer Reparatur leider nicht in Betrieb war. Daher konnte man den glühenden Stahl nicht wie sonst mit bis zu 80 Kilometer pro Stunde durch die Walzen laufen sehen. Dennoch wurde der spannende Fertigungsablauf anschaulich erklärt. Die letzte Station der Führung war der Gang durch die Verzinkungsanlage, in der ein langes Stahlband durch eine Wanne mit flüssigem Zink gezogen wurde.

Der Schwerpunkt dankt ArcelorMittal, Rosenbaum und Hehemann für diese wertvollen Einblicke sehr herzlich.

Text

Amelie Timme, PR III Hiwi

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