Das Bucerius Mentoring-Programm vernetzt seit 2012 Studierende der Bucerius Law School im dritten Studienjahr mit berufserfahrenen Praktikern. Dabei bilden jeweils ein/-e Mentor/-in und ein/-r Studierende/-r ein Tandem. Individuelle Treffen der Tandems finden für die Dauer eines Jahres regelmäßig statt, das Zentrum für Studium generale und Persönlichkeitsentwicklung (ZSP) begleitet das Programm unter anderem mit drei großen Veranstaltungen. In diesem Jahr nehmen mehr als 70 Studierende (Mentees) am Mentoring-Programm teil. Anna Deluweit betreut das Programm am ZSP und übernimmt das Matching der Tandems.
Frau Deluweit, wie gehen Sie bei der Zusammenstellung der Tandems vor?
Das Matching kann man sich vorstellen wie ein Puzzle. Im Vorfeld führen wir mit allen zukünftigen Mentees ein kurzes Gespräch, um herauszufinden, welche Vorstellungen und Erwartungen für sie mit dem Mentoring verbunden sind. Auch mit allen Mentoren findet ein Gespräch statt, bevor sie im Programm aktiv werden. Auf kleinen Karten notieren wir die wesentlichen Infos zu jedem Mentee und Mentor. Dann beginnt wie beim Puzzle die Suche nach dem passenden Gegenstück. Dabei geht es nicht nur um fachliche Aspekte, auch die persönliche Passung spielt eine Rolle.
Ein ganz schön großes Puzzle bei mehr als 70 Mentees!
Ja, manchmal ist es gar nicht so leicht, den richtigen Mentor zu finden. Glücklicherweise unterstützen viele Mentoren das Programm schon seit einigen Jahren. Insgesamt wäre es schön, wenn sich noch mehr Mentorinnen beteiligen würden. Gerade im Gespräch mit Studentinnen können sie oft eine Perspektive einbringen, die Männern nicht immer zugänglich ist. Darüber hinaus liegt die besondere Möglichkeit des Mentoring-Programms darin, über den Mentor einen Nischenbereich oder sogar eine nichtjuristische Tätigkeit kennenzulernen. Gerade in diesen Bereichen suchen wir oft lange nach Mentoren und werden leider nicht immer fündig.
Es werden also nicht nur Anwälte und Richter Mentoren?
Nein, ganz im Gegenteil: Das Programm ist sehr divers, was auch die Interessen der Mentees widerspiegelt. Manche wünschen sich einen Mentor aus der Politik, aus einer internationalen Organisation oder einer Unternehmensberatung, aber auch Bereiche wie der Journalismus oder das Management in einem Unternehmen sind für manchen spannend. Anwälte aus Kanzleien und Unternehmen oder Mentoren aus der Justiz sind natürlich auch immer gefragt. Daher habe ich nur zwei Anforderungen an Mentoren: Sie sollten Spaß daran haben, junge Menschen in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen, und über mindestens drei Jahre Berufserfahrung verfügen.
Das Matching ist ja nur die Vorbereitung, wie kann man sich die praktische Zusammenarbeit der Tandems vorstellen?
Eine allgemeine Antwort ist hier kaum möglich. Jeder Mentee kommt mit unterschiedlichen Vorstellungen und Erwartungen in das Programm, und so verschieden ist dann auch die Zusammenarbeit der Tandems. Während die eine auf der Suche nach ganz konkreten Tipps für den Einstieg in einen bestimmten Bereich ist, möchte der andere überhaupt erst einmal herausfinden, in welche Richtung es gehen könnte. Manche Tandems arbeiten eher fachlich, andere beschäftigen sich mit Themen wie Soft Skills oder der Vereinbarkeit von Familie, Hobby und Beruf. Das versuche ich natürlich auch beim Matching der Tandems zu beachten. Bis jetzt habe ich aber von den meisten Tandems die Rückmeldung bekommen, dass es ziemlich gut passt.
Sie sind neugierig geworden und möchten das Bucerius Mentoring-Programm als Mentorin oder Mentor unterstützen? Dann sprechen Sie Anna Deluweit gern direkt an: Tel.: (040) 3 07 06 - 2919, anna.deluweit(at)law-school.de. Weitere Informationen zum Programm und Einblicke in die praktische Arbeit der Tandems gibt die Broschüre zum Mentoring-Programm...