Der erste Hamburg Legal Hackathon an der Bucerius Law School
Der erste Hamburg Legal Hackathon an der Bucerius Law School
Vom 9. bis 11. Mai 2025 fand an der Bucerius Law School in Hamburg der erste Hamburg Legal Hackathon statt.
Forschung & Fakultät
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Der erste Hamburg Legal Hackathon, organisiert vom Center for Legal Technology and Data Science in Kooperation mit built e.V. und recode.law, brachte Studierende aus Recht, Informatik, Design und weiteren Disziplinen zusammen, um digitale Lösungen für ein zentrales Problem zu finden: Barrieren im Zugang zum Recht. Das Ziel: Innerhalb von nur 48 Stunden sollten tragfähige Prototypen entstehen, die Menschen den Zugang zu juristischen Informationen, Unterstützung oder Verfahren erleichtern – sei es durch Übersetzung, Automatisierung oder neue Kommunikationswege.
Unter der Leit-Challenge „Access to Justice“ entwickelten acht interdisziplinäre Teams innovative digitale Lösungen für einen verbesserten Rechtszugang. Drei Tage voller Ideen, Impulsvorträge, Teamarbeit – und mit drei Gewinnerprojekten, die das Potenzial haben, echte Veränderungen im Rechtsalltag zu bewirken.
Acht Teams, eine Mission: Mehr Gerechtigkeit durch Technologie
Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag wurde gepitcht, gecodet, konzipiert und getestet. Unterstützt wurden die Teilnehmenden durch ein engagiertes Mentoring-Team sowie ein hochkarätiges Rahmenprogramm mit Impulsvorträgen zu Themen wie Legal Design Thinking, KI im Recht oder Justiz im digitalen Wandel. Zwischen Pizzarunden, Spaziergang im Park und einer Grillparty blieb dabei auch Zeit fürs Netzwerken.
Am Sonntag präsentierten die acht Teams schließlich ihre Ergebnisse vor einer dreiköpfigen Jury, bestehend aus:
Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft, dem sozialen Impact und der technischen Umsetzungsstärke der Projekte.
Von links nach rechts: Prof. Dr. Christoph Kumpan, Nicole Vogelsberger, Dr. Rainer Derks
Das sind die Gewinnerteams des Hamburg Legal Hackathon 2025
🥇 Platz 1: Team Bambini
Das Siegerteam entwickelte eine Software für Eltern, die automatisiert prüft, ob Ansprüche gegenüber staatlichen Stellen bestehen – etwa Elterngeld oder Kinderzuschlag – und direkt beim Ausfüllen der entsprechenden Formulare hilft. Ein Beitrag, der besonders sozial benachteiligten Familien echten Zugang zum Recht verschaffen kann.
Von links nach rechts: Mika Tomii, Milan Max Kohlhaase, Merit Lachmann, Jakob Grosse-Eggebrecht, Jonas Dreiseitel, Sadiki Abdelhakim (nicht auf dem Bild: Michaela Idawain)
🥈 Platz 2: Team Transla{w}tion
Mit einem Tool zur automatisierten Übersetzung von Gebärdensprache für den gerichtlichen Kontext schaffte das zweitplatzierte Team eine bahnbrechende Lösung für mehr Barrierefreiheit im Gerichtssaal – besonders für Zeuginnen und Zeugen mit Hörbeeinträchtigung.
Von links nach rechts: Anton Kahlert, Melissa Gulde, Laura Conrad, Emily Spincke, Jette Leonie Weigelt, Moritz Scholz, David Bussek
🥉 Platz 3:Team Angelica
Angelica ist ein Chatbot für Opfer häuslicher Gewalt, der niedrigschwellig Informationen über Rechte, Anlaufstellen und rechtliche Schritte bereitstellt – diskret, sicher und rund um die Uhr erreichbar.
Von links nach rechts: German Raul Grau Perez, Eleni Petzolt, Jonathan Mang, Magdalena Küster, Florian Sprick, David Häfele, Justus Dietrich (nicht auf dem Bild: Alexander Lapay)
Die drei Gewinnerteams durften sich über Sachpreise im Gesamtwert von 4.000 € freuen, die von der ARAG als Förderer des Hamburg Legal Hackathons zur Verfügung gestellt wurden.
Ein Wochenende voller Impulse, Vernetzung und digitalem Wandel
Das Programm war eng getaktet und inhaltlich vielfältig: Mit Vorträgen von Expert:innen wie Prof. Dr. Dan Katz (Chicago-Kent College of Law und Bucerius Center for Legal Technology and Data Science), Anisja Porschke (AI Legal Club) und Dr. Benedikt Quarch (RightNow) und vielen weiteren bot der Hackathon auch reichlich Input zu Legal Innovation, Künstlicher Intelligenz und digitaler Transformation. Die Veranstaltung fand nicht nur bei den Teilnehmenden großen Anklang.
Auch die Organisatoren zeigten sich begeistert: „Der Hamburg Legal Hackathon hat gezeigt, wie viel Kreativität und Problemlösungskraft in der jungen Generation steckt – und wie wichtig Formate wie dieses sind, um interdisziplinären Austausch und gesellschaftlich relevante Innovation zu fördern“, so Dr. Florian Skupin, Executive Director Legal Technology an der Bucerius Law School.
Ein besonderer Dank geht an die ARAG, die als Förderer maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hat, sowie an alle Mitwirkenden von built e.V., recode.law und die zahlreichen Mentor:innen, Speaker:innen und Helfer:innen vor Ort.
Nun ist der Anfang gemacht. Der erste Hamburg Legal Hackathon hat nicht nur innovative Projektideen hervorgebracht – er hat auch gezeigt, wie die Zukunft des Rechts aussehen kann: digitaler, zugänglicher, gerechter. Fortsetzung? Sehr erwünscht.