Zwanzig Jahre ist es her, seit Maike Lütkens am 1. Mai 2000 ihre Tätigkeit an der gerade erst gegründeten Bucerius Law School begann: Ein nach eigener Aussage für alle Beteiligten „mutiges, verbindendes Experiment mit damals noch ungewissem Ausgang“. Von den wilden Anfängen, in denen Jurist:innen und Botaniker*innen noch in einer unterhaltsamen Symbiose unter demselben Dach arbeiteten, bis hin zum heutigen Tag – Maike Lütkens hat die Hochschule durch die ersten zwei Jahrzehnte begleitet.
Ein Interview über ihren Weg an die Bucerius Law School, die besondere Arbeitsatmosphäre an einer Stiftungshochschule sowie Menschlichkeit, Hoffnung und Gestaltungsfreude.
Wie kamen Sie an die Bucerius Law School?
Nach dem tragischen Unfalltod unserer geliebten Tochter hatten wir uns als Familie im Jahr 2000 entschieden, einen Neuanfang in unserer Wahlheimatstadt Hamburg zu wagen. Es bot sich die Chance, Teil eines kleinen Teams zu werden, das ein spannendes Stiftungsprojekt auf den Weg bringen durfte: die erste private Hochschule für Rechtswissenschaft in Deutschland, privat finanziert und somit frei und unabhängig. Diese Herausforderung entsprach nach meinen vorherigen Tätigkeiten in Verlagen, Werbeagenturen und staatlichen Hochschulen meinem Wunsch, das Beste aus der Unternehmens- und Hochschulwelt miteinander zu verbinden. Dass ein mutiger, streitbarer, engagierter und großzügiger Stifter – den die meisten von uns nicht mehr persönlich kennengelernt haben, dessen Geist jedoch sehr präsent auf unserem Campus ist – diese Hochschule ermöglichte, setzte Gestaltungs- und Improvisationsfreude frei.
Wie sahen Ihre Aufgaben damals aus und was hat sie an der Arbeit besonders begeistert?
Die Möglichkeit, vieles zum ersten Mal machen und wagen zu dürfen, war sehr inspirierend. Begonnen habe ich als Assistentin des Gründungsgeschäftsführers, bin dann in den Bereich der Hochschulkommunikation gewechselt, war anschließend im Fundraising als Assistentin tätig, bevor ich schließlich das Veranstaltungsgeschäft mit entwickelt und aufgebaut habe.