Nach dem Willkommensgruß durch Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Katharina Boele-Woelki, Präsidentin der Hochschule, in der sie sagte, Hariolf Wenzler würde den Bucerius-Spirit mit den Werten Mut, Gemeinschaftssinn und Exzellenz verkörpern und vorleben, wurde der Überraschungsgast und Keynote Speaker des Abends begrüßt: William D. Henderson, Professor of Law and Val Nolan Faculty Fellow, Maurer School of Law der Indiana University Bloomington.
Henderson gilt als der renommierteste Experte im Bereich Legal Technology weltweit, ist mit Hariolf Wenzler, der sichtlich überrascht war, schon seit einigen Jahren bekannt und steht mit ihm im regelmäßigen Austausch. Henderson hatte sich eigens für die Verabschiedung von Wenzler aus den USA auf den Weg gemacht. Er sprach zum Thema "Legal Education in a Globalized World". Ausgehend von der Feststellung, dass die juristische Arbeit und speziell die Arbeit in Kanzleien und Law Firms von zunehmender Komplexität geprägt sei, entwickelte Henderson Empfehlungen für die Juristenausbildung der Zukunft. Diese sei geprägt durch eine größere Durchlässigkeit zwischen den Wissenschaften und einer Gemeinschaft von Lernenden und Lehrenden. Die Ausbildung an der Bucerius Law School sei in dieser Hinsicht bereits sehr weit.
Prof. Dr. Michael Göring, Vorstandsvorsitzender der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, sprach Wenzler den Dank der Stiftung aus. Wenzler habe die Hochschule höchst wirksam im In- und Ausland vor allen Gruppen stets äußerst professionell vertreten. Wenzler bildete gemeinsam mit dem stellvertretenden Geschäftsführer Benedikt Landgrebe ein "Dream Team". Göring endete mit einer Beschreibung für Hariolf Wenzler, das er dem Neuen Testament entnahm – der Satz des Paulus in seinem ersten Brief an Timotheus: "Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit." Göring habe erlebt, wie Wenzler die Dinge ohne Furcht angegangen sei, aber mit viel Kraft und unendlicher Energie, mit Liebe zu den Menschen, die ihm anvertraut waren, und mit der Besonnenheit, die man braucht, wenn man ein Unternehmen leitet, das rund 600 Studenten, 250 Doktoranden, 5 Habilitanden, 160 Mitarbeiter, 1.200 Alumni und eine große Zahl wunderbarer Freunde und Partner miteinander verbindet.
Nach einer anschließenden beeindruckenden Darbietung der studentischen A-cappella-Gruppe lieferten der stellvertretende Geschäftsführer Benedikt Landgrebe und der wissenschaftliche Mitarbeiter Samir Buhl (der zunächst als Ehrenvorsitzender der Schwaben-Hochschulgruppe eine Ansprache auf Schwäbisch hielt) eine "Spieleranalyse" von Hariolf Wenzler, die aus dem Publikum mit dem Satz zusammengefasst wurde: "Hariolf Wenzler würde ich sogar eine Handcreme abkaufen." – Deutschland verlor dennoch einige Stunden später im EM-Halbfinale gegen Frankreich.
Im Anschluss sprach Jan Wildhirth, Präsident des Bucerius Alumni e.V., der sich als "Wenzler-Ultra" bekannte. Wenzler habe die Hochschule meisterlich geführt, die Alumni würden ihn auf dem Campus vermissen. Wenzler bekam zwei Pokale überreicht – einer, der in der Hochschule verbleibt und einer für seinen zukünftigen Schreibtisch.
Der Chor der Professorinnen und Professoren präsentierte danach ein beachtliches Sammelsurium seines Könnens.
Seine Dankesworte stellte Hariolf Wenzler unter das Motto "Alles wirkliche Leben ist Begegnung" (Martin Buber). Das Beste an der Hochschule seien diejenigen, für die sie gegründet würde, die Studierenden. Wenzler habe unter ihnen und unter allen anderen Gruppen der Hochschule beeindruckende Charaktere kennengelernt. Auch wenn er Gerd Bucerius nie persönlich begegnet sei, lebt sein Geist doch in der Mischung besonderer Menschen an der Hochschule fort.