Warum hast Du genau dieses Praktikum gewählt?
Ich konnte mir zu Studienbeginn gut vorstellen, später bei der Staatsanwaltschaft zu arbeiten und wollte auf jeden Fall einmal ein Praktikum dort absolvieren. Als mir dann Studierende aus den höheren Jahrgängen von dem Praktikantenprogramm berichteten, das sie dort durchlaufen haben, war für mich klar, dass ich mich ebenfalls darauf bewerben würde.
Das Praktikantenprogramm ist äußerst vielseitig und besteht aus drei zentralen Elementen. Man läuft grundsätzlich mit einer kleinen Gruppe weiterer Praktikanten bei Staatsanwälten einer Hauptabteilung mit - in meinem Fall war das die Hauptabteilung VII, die verschiedene Sonderabteilungen umfasst.
Gemeinsam mit den Staatsanwälten besucht man Gerichtsverhandlungen und setzt sich im Vorfeld durch Akteneinsicht oder Besprechungen intensiv mit den zu verhandelnden Fällen auseinander.
Darüber hinaus gab es zu Beginn des Praktikums eine inhaltliche Einführung zu den konkreten Arbeitsbereichen der einzelnen Abteilungen sowie den Unterschieden zwischen Amtsanwaltschaft, Generalstaatsanwaltschaft und der „normalen“ Staatsanwaltschaft.
Für mich waren die Highlights aber die darüber hinausgehenden praktischen Programmpunkte bei Institutionen die auf den ersten Blick nur indirekt mit der Arbeit der Staatsanwaltschaft zusammenhängen, aber wesentlich zur Aufklärung der Fälle beitragen. Beispielsweise durften alle Praktikanten für eine Schicht im Streifendienst der Polizei hospitieren. Außerdem besuchten wir gemeinsam das Institut für Rechtsmedizin am UKE, die Asservatenkammer des Strafjustizgebäudes und das Dezernat für interne Ermittlungen.
Was hat Dich während Deines Praktikums besonders beeindruckt?
Mich hat beeindruckt, wie viele Fälle ein einzelner Staatsanwalt gleichzeitig bearbeitet und wie umfassend und koordiniert die relevanten Informationen aus verschiedenen Quellen wie Polizei, Rechtsmedizin oder dem LKA zusammengetragen werden. Besonders spannend fand ich auch, wie unterschiedlich die Fälle und ihre Hintergründe sind und wie viel Detailarbeit in diesen fließt, bevor er vor Gericht kommt.