Die Hochschule fördert daher Forschungsaufenthalte ihrer eigenen Wissenschaftler:innen im Ausland und lädt zugleich ausländische Gastwissenschaftler:innen auf den Hamburger Campus ein.
Wir haben mit Scholars aus dem In- und Ausland gesprochen, die an den internationalen Programmen der Hochschule teilgenommen haben und sie nach ihren Erfahrungen gefragt. Robert Maximilian Lamersdorf ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promovend an der Bucerius Law School.
Vom 17. Oktober bis zum 16. Dezember 2022 forschte er im Rahmen des Joachim Herz Programmes und als Stipendiat des Übersee-Clubs e. V. an der School of Law der University of California (UCLA) in Los Angeles, USA.
Warum wollten Sie an die UCLA School of Law, Herr Lamersdorf?
Mein Dissertationsprojekt berührt zum einen verschiedene Rechtsbereiche des US-amerikanischen Rechts – insbesondere das „fiduciary law“ und das Gesellschaftsrecht – und umfasst zum anderen verschiedene interdisziplinäre Fragestellungen – vor allem im Bereich der Rechtstheorie und Rechtssoziologie.
Als Gastwissenschaftler die UCLA zu besuchen, war für mich besonders attraktiv, weil ich dort gleich zu ganz verschiedenen Aspekten meiner Forschung ideale Gesprächspartner vorfinden konnte.
Woran haben Sie vor Ort geforscht?
An der UCLA habe ich im Bereich des „fiduciary law“ geforscht, einem Bereich, den man in etwa das „Recht der Interessenwahrungsverhältnisse“ nennen kann, den es in dieser Form im deutschen Recht aber nicht gibt.
Das „fiduciary law“ regelt Rechtsverhältnisse, in denen eine Seite die Interessen eines anderen wahrnimmt und ihr hierzu eine besondere Einwirkungsmacht eingeräumt ist. Im Fokus stand für mich die Frage, wie rechtliche Regeln mit außerrechtlichen Mechanismen wie zum Beispiel sozialen und moralischen Normen oder sozialen Rollen und Gewohnheiten interagieren, um in solchen Beziehungen Vertrauen zu ermöglichen und Treue zu gewährleisten.
Inwiefern profitiert Ihre Forschung von dem Auslandsaufenthalt?
Am meisten profitiert habe ich von den Denkanstößen, die sich aus den Gesprächen mit dortigen Professor*innen ergaben.